Darmstadt 98: Wer wird neuer Trainer?
Nachfolger für Torsten Lieberknecht gesucht
Nach gut drei Jahren inklusive einem Aufstieg in die Bundesliga samt direktem Wiederabstieg ist Torsten Lieberknecht als Trainer des SV Darmstadt 98 Geschichte. Lieberknecht erklärte am gestrigen Sonntag rund 24 Stunden nach der 0:4-Niederlage bei der SV Elversberg seinen Rücktritt bei den Lilien, die mit nur einem Punkt aus den ersten vier Begegnungen einen klassischen Fehlstart hingelegt haben.
Warum Lieberknecht den Zeitpunkt gekommen sah, seine Tätigkeit trotz eines bis 2027 laufenden Vertrag zu beenden, wird sicherlich Gegenstand interner Aufarbeitungen sein, für die im Moment allerdings kaum Zeit ist. Vielmehr geht es darum, schnell einen passenden Nachfolger zu finden, um nach der Länderspielpause beginnend mit dem richtungsweisenden Duell gegen Schlusslicht Eintracht die Wende zu schaffen.
Scholtysik und Hajou übernehmen zunächst
Während erst einmal Lieberknechts bisherige Assistenden Darius Scholtysik und Ovid Hajou übernehmen und nach jetzigem Stand auch das nächste Training am Dienstagvormittag leiten werden, haben schon am Sonntag die Spekulationen über die Nachfolge begonnen. Mit Urs Fischer und Thomas Letsch werden zwei erfahrene Fußball-Lehrer gehandelt, die allerdings vergangene Saison noch in der Bundesliga arbeiteten und höhere Ansprüche als einen aktuell drohenden Abstiegskampf in der 2. Bundesliga haben dürften.
Ähnliches gilt wohl fürvergleichsweise namhafte Kandidaten wie Timo Schultz, Markus Gisdol und André Breitenreiter, wohingegen es eher eine Überraschung wäre, würden die Darmstädter Verantwortlichen einen schon länger nicht mehr auf größerer Bühne in Erscheinung getretenen Trainer wie Uwe Neuhaus, Mirko Slomka, Heiko Herrlich, Kenan Kocak oder Jens Keller auf das Bundesliga-Karussell zurückholen würden.
Aus unterschiedlichen Gründen wären wohl auch Alois Schwartz, Jens Härtel, Michael Schiele, Rüdiger Rehm und Michael Köllner nur schwer vermittelbar, sodass der Kreis der realistischerweise in Frage kommenden Kandidaten eher überschaubar scheint.
Ehemalige Lilien auf dem Markt
Dazu gehört Markus Kauczinski, der beim SV Wehen Wiesbaden mit Darmstadts Sportdirektor Paul Fernie lange erfolgreich zusammengearbeitet hat. Tobias Schweinsteiger, der seit seinem Aus im November 2023 beim VfL Osnabrück ohne Job ist, könnte als junger und unverbrauchter Trainer ebenfalls passen. Florian Kohfeldt, zuletzt im März bei KAS Eupen entlassen, würde nach seinen zuletzt wenig erfolgreichen Jahren beim VfL Wolfsburg und in Belgien eine neue Chance sicherlich hochmotiviert in Angriff nehmen.
Einen gewissen Charme hätten derweil Lösungen mit ehemaligen Lilien-Trainern. Bruno Labbadia, der gerade der Nationalmannschaft Nigerias abgesagt hat, wäre ebenso verfügbar wie Dirk Schuster und Dimitrios Grammozis, deren Comebacks aber vermutlich längst nicht von jedermann begrüßt würden.
David Wagner war zwar noch kein Trainer in Darmstadt, spielte einst aber für die Lilien und stammt als gebürtiger Frankfurter aus der Region. Der 52-Jährige hat im Mai mit Norwich City den Aufstieg in die Premier League verpasst und könnte nach einem sehr durchwachsenen Engagement beim FC Schalke 04 (2019 bis 2020) offen sein für einen zweiten Anlauf als Profitrainer in Deutschland.
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