Darmstadt 98: Die Zukunft schon im Hinterkopf?
Mehrere Schlüsselspieler müssen auf absehbare Zeit ersetzt werden
Als Tabellenführer der 2. Bundesliga mit immerhin drei Punkten Vorsprung auf Relegationsplatz drei sowie sogar sieben Zählern bis zum ersten Nicht-Aufstiegsplatz kann der SV Darmstadt 98 in diesem Jahr Weihnachten besonders genießen. Allzu lange werden sich die Verantwortlichen damit aber kaum aufhalten, die zurückliegenden Erfolge zu zelebrieren. Schließlich wartet in den nächsten Wochen und Monaten jede Menge Arbeit.
Auf Trainer Torsten Lieberknecht auf dem Trainingsplatz, um das Niveau der Hinrunde aufrechtzuerhalten, und auf den Sportlichen Leiter Carsten Wehlmann in Sachen Kaderplanung, letzteres auch in längerfristiger Hinsicht. Denn für gleich eine ganze Reihe von Schlüssel- und Stammspielern muss auf absehbare Zeit Ersatz gefunden werden. Allen voran für den 33-jährigen Tobias Kempe sowie die auch nur ein Jahr jüngeren Klaus Gjasula und Fabian Holland. Alle drei haben aktuell – sofern fit – wichtige Rollen inne, werden aber naturgemäß nicht jünger.
Während Holland noch bis 2024 unter Vertrag steht, laufen die Arbeitspapiere von Gjasula und Kempe aus, was schon in Kürze eine Entscheidung erfordert. Bei beiden gilt zwar eine Verlängerung um ein Jahr als nicht unwahrscheinlich, doch sollte die Zeit genutzt werden, um perspektivisch schon einmal die Nachfolge zu regeln.
Pfeiffer und Tietz spielen sich in den Fokus anderer Klubs
Etwas anders gelagert sind die Fälle Patric Pfeiffer und Phillip Tietz, die mit ihren Leistungen andernorts Begehrlichkeiten geweckt haben. Insbesondere Pfeiffer, dessen Vertrag ausläuft und der frühzeitig signalisiert hat, kommende Saison in der Bundesliga spielen zu wollen, dürfte kaum zu halten sein. Tietz ist zwar noch bis 2024 gebunden, doch ohne Verlängerung könnte ein Verkauf im kommenden Sommer bei Eingang eines passenden Angebots auf die Agenda rücken.
Obwohl mit Marcel Schuhen (29), Matthias Bader und Marvin Mehlem (beide 25) drei andere und noch deutlich jüngere Eckpfeiler bis 2025 unter Vertrag stehen, wird es für Wehlmann mutmaßlich keine leichte Aufgabe, auch mit längerfristigem Horizont wieder eine auf und abseits des Platzes funktionierende Achse zu basteln. Ein Bundesliga-Aufstieg freilich würde die Dinge etwas erleichtern, wären die Chancen auf einen Verbleib von Pfeiffer und Tietz im Oberhaus doch ungleich höher.