Darmstadt 98: An einem Tag zwei Innenverteidiger verloren?

Christoph Klarer verkauft, Matej Maglica verletzt ausgewechselt

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Sonntag, 21.07.24 | 07:15

Plötzlich bereitet die Defensive Sorgen: Lilien-Coach Torsten Lieberknecht. © picture alliance / rscp-photo | René Vigneron

Zwei Wochen vor dem Saisonstart gegen Fortuna Düsseldorf hat der SV Darmstadt 98 am gestrigen Samstag während des Trainingslagers in Herxheim ein über 120 Minuten angesetztes Testspiel gegen den 1. FC Saarbrücken mit 1:3 verloren. Gesprächsthema Nummer eins war im Nachgang aber nicht die Niederlage gegen den ambitionierten Drittligisten, gegen den Trainer Torsten Lieberknecht insgesamt 24 verschiedene Spieler einsetzte, sondern ein möglicherweise drohender Engpass in der Abwehrreihe.

Schon vor der Partie gegen Saarbrücken vermeldeten die Lilien den Abgang von Christoph Klarer, der umgerechnet gut vier Millionen Euro einbringen soll und damit in etwa eine Verdopplung im Vergleich zu den vor einem Jahr für den österreichischen Innenverteidiger an Fortuna Düsseldorf bezahlten Ablöse.

„Es ist unser Ziel, junge Spieler weiterzuentwickeln und – wenn die sportlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen – auch gegebenenfalls weiterzuverkaufen“, kommentierte Sportdirektor Paul Fernie den Transfer auf der vereinseigenen Webseite und ließ durchblicken, vom Wechselwunsch des 24-Jährigen nicht kurzfristig überrascht worden zu sein: „Christoph hat uns frühzeitig über seine Absichten informiert. Dieser Umstand hat auch unsere bisherigen Kader-Planungen und -Entscheidungen im Defensivbereich beeinflusst.“

Fünf Alternativen für die Dreierkette

Fernies Worte lassen darauf schließen, dass die Verpflichtung von Aleksandar Vukotic vom SV Wehen Wiesbaden und die Vertragsverlängerung mit Klaus Gjasula bereits in Erwartung eines Klarer-Abgangs erfolgten, um weiterhin genügend Alternativen für die Dreierkette zu haben.

Neben Vukotic und Gjasula stehen für die drei Positionen in der letzten Reihe auch noch Christoph Zimmermann, Clemens Riedel und Matej Maglica zur Verfügung, womit eigentlich genügend Optionen vorhanden sind. Eigentlich deshalb, weil mit Maglica ein Akteur aus diesem Quintett Sorgen bereits. Der nach einer Ausleihe vom VfB Stuttgart fest verpflichtete Kroate kam gegen Saarbrücken nach einer Stunde auf den Platz, musste nur 18 Minuten später aber angeschlagen schon wieder passen.

Eine Diagnose gibt es bislang noch nicht, doch lässt die Art und Weise, wie Maglica vom Feld ging, eine Zwangspause befürchten. Sollte diese länger ausfallen, müssten die Lilien-Verantwortlichen womöglich in Erwägung ziehen, trotz der geleisteten Vorarbeiten in der Abwehrreihe doch noch einmal nachzujustieren.