Corona: Helge Leonhardt regt Neustrukturierung des Profifußballs an
Profis sollen auch Abstriche machen
Zwei Tage nach der Absage des 26. Spieltages und der zunächst bis Anfang April beschlossenen Aussetzung des Spielbetriebs im deutschen Profifußball ist nach wie vor völlig unklar, wie es weitergehen wird. Helge Leonhardt, Präsident von Erzgebirge Aue, beschäftigt sich bereits vor den richtungsweisenden Versammlungen von DFL und UEFA am Montag und Dienstag mit der näheren Zukunft und bezog im MDR klar Position.
Während der 61-Jährige nicht davon ausgeht, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann, sieht Leonhardt grundsätzlich keinerlei Priorität im Fußball-Geschehen. „Diesem Virus müssen wir alles unterordnen. Da spielen diese scheiß 700 Millionen (die den 36 Vereinen der Bundesliga und der 2. Bundesliga bei einer Absage womöglich entgehen, d.Red.), da spielt auch der Fußball keine Rolle“, so Leonhardt.
Die Krise als Chance?
Leonhardt regt darüber hinaus zum einen an, dass die gut verdienenden Profifußballer Abstriche machen und einen Corona-Rettungsfonds bilden. Zum anderen sieht der Auer Klubboss zumindest in Bezug auf den Fußball sogar eine gewisse Chance in der aktuellen Krise, die dann genutzt werden sollte, sobald der „unsichtbare Feind“ besiegt ist.
Leonhardt würde sich wünschen, dass die Krise als „Chance zur Bereinigung“ genutzt wird und das gesamte Fußball-Business in Europa mit den „überbezahlten Multimillionären“ zur Normalität zurückkehrt.
Eine Neustrukturierung der europaweit in Bezug auf den Fußball geltenden Regeln, um Hasardeuren und der weit verbreiteten Geldgier Einhalt zu gebieten, sähe Leonhardt als sinnvoll an und fordert diesbezüglich zum gegebenen Zeitpunkt die Bildung von Arbeitsgruppen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Vor Gedanken über „Brot und Spiele“ allerdings sei die Gesundheit oberstes Gebot, wie ein emotionaler Leonhardt mehrfach betonte.