Arminia Bielefeld: Mit Geisterspiel in Liga drei?
Fabian Klos glaubt nicht mehr an die Wende
Ein enttäuschter Fabian Klos fand am Freitagabend klare Worte. © IMAGO / eu-images
Arminia Bielefeld steht vor dem zweiten Abstieg innerhalb eines Jahres. Nach der 0:4-Niederlage am Freitagabend beim SV Wehen Wiesbaden sind die Chancen der Ostwestfalen, den Sturz in die Drittklassigkeit vermeiden zu können, zwar auf dem Papier noch vorhanden, aber kaum mehr realistisch.
Erst recht nicht, nachdem Fabian Klos am Mikrofon von „Sat 1“ und „Sky“ sehr deutliche Worte in Bezug auf seine Kollegen gefunden hatte: „Ich kann nicht das sagen, was ich denke und fühle, weil ich Kapitän dieser Mannschaft bin. Ich werde mich auch nicht vor diese Mannschaft stellen. Wie könnte ich das machen? Ich bin authentisch, wie könnte ich authentisch bleiben? Gute Fußballer machen keine gute Mannschaft. Die letzten beiden Wochen muss man der Mannschaft zu Recht den Charakter absprechen“, deutete der Routinier große Probleme auch innerhalb des Teams an und machte bemerkenswerterweise auch schon einen Haken hinter die Relegation: „Das Ding ist durch. Ich habe heute nur eine Mannschaft gesehen, die von Wiesbaden.“
Kauczinski will kein Geisterspiel
Zuvor hatte der eingewechselte Klos seinen Beitrag dazu geleistet, dass Schiedsrichter Benjamin Brand die Partie nach einer 21-minütigen Unterbrechung in Folge von Ausschreitungen im Bielefelder Fanblock zu Ende bringen konnte. Der 35-Jährige betonte zwar, dass Ausschreitungen „natürlich nicht passieren sollten“, äußerte zugleich aber auch ein Stück weit Verständnis für den frustrierten Anhang: „Die Fans reagieren auf das, was dieses so genannte Team auf den Platz gebracht hat.“
Offen scheint im Moment, ob zum Rückspiel am Dienstag auf der Bielefelder Alm überhaupt Zuschauer erlaubt werden. Aus Sorge davor, dass sich die Bilder vom Freitagabend aus der Wiesbadener Brita-Arena wiederholen könnten, wird ein Geisterspiel ebenso als möglich eingestuft wie ein Teilausschluss – auch wenn Markus Kauczinski lieber vor vollem Haus spielen würde: „Ich will ein vernünftiges Fußballspiel, ich will Fans, ich will Stimmung, ich will kein Geisterspiel“, zitiert kicker.de den Wiesbadener Trainer.
Die Kurzfristigkeit, die ein Handeln des DFB-Sportgerichts noch am Wochenende erfordern würde, erschwert weitreichende Sanktionen gegen die Arminia und ihre Fans zwar, schließt diese aber nicht aus. Sollten am Dienstagabend Fans in der Schüco-Arena zugelassen sein, dann aber sicherlich begleitet von einem Großaufgebot der Polizei. Auch, um weitere Randale und einen schon in Wiesbaden drohenden Platzsturm im Ansatz unterbinden zu können.
