Hertha BSC: Eine neue Chance für Myziane Maolida?
Franzose zurück im Mannschaftstraining
Dass bei Palko Dardai, der noch vor der Pause ausgewechselt werden musste, ein Riss des Syndesmosebandes diagnostiziert wurde, trübte die Freude von Hertha BSC über den 3:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig am vergangenen Sonntag im Nachgang ein wenig. Der 24-jährige Offensivmann wurde laut Bild am Dienstag bereits operiert und wird wohl vor Weihnachten nicht mehr zurückkehren.
Weil kein zweiter Akteur im Kader steht, der die Zehner-Position so ausfüllen kann wie Palko Dardai, erwägt Trainer und Vater Pal Dardai eine Änderung der Grundformation: „Wir haben vorm Spiel in Kiel noch einige Tage Zeit. Wir müssen uns etwas ausdenken, eventuell sogar unser System ändern. Auf jeden Fall haben wir keinen Spieler, der Palko eins zu eins ersetzen kann.“
Auch Myziane Maolida ist keine Option für die Position hinter Stoßstürmer Haris Tabakovic, doch der 24 Jahre alte Franzose trainiert seit dem gestrigen Mittwoch zumindest wieder mit den Profis. Maolida, der Ende August für stolze vier Millionen Euro von OGC Nizza verpflichtet wurde und die Erwartungen nie erfüllen konnte, hat sich am Wochenende mit dem Treffer zum 1:1-Endstand im Regionalliga-Spiel der zweiten Mannschaft gegen Carl Zeiss Jena in Erinnerung gebracht. Gegen Jena wurde Maolida für Kelian Nsona eingewechselt, der nach langer Verletzungspause aktuell auch seine ersten Schritte im Unterbau macht.
Erfolglose Suche nach einem neuen Verein
Während der 21-jährige Nsona, der im Januar 2022 von SM Caen kam und verletzungsbedingt sein Potential noch nie richtig zeigen konnte, vor allem auf gesundheitliche Stabilität hofft, muss Maolida in der täglichen Arbeit schon starke Argumente in eigener Sache liefern, um noch einmal eine Chance zu erhalten. Erst recht, nachdem im Sommer eine schon als nahezu perfekt geltende Leihe zu Ankaragücü laut fussballtransfers.com an kurzfristigen Veränderungen an den Vertragsinhalten gescheitert ist.
Durch die folgende Versetzung ins Training der U23 signalisierte Hertha BSC Maolida eigentlich recht deutlich, keinen gesteigerten Wert mehr auf die Dienste des bis 2025 gebundenen Flügelspielers zu legen. Einen neuen Klub konnte frühere U21-Nationalspieler Frankreichs indes nicht präsentieren, hat nun aber offenkundig die erhoffte Reaktion gezeigt, um sich wieder bei den Profis zeigen zu dürfen. Hintergrund freilich könnte auch sein, dass Hertha im Winter einen neuen Anlauf starten will, den Fehleinkauf abzugeben. Und, dass von Spieler- bzw. Beraterseite dauerhaftes Training mit der U23 kaum als akzeptabel eingestuft worden wäre, unter Umständen eine weitere juristische Auseinandersetzung hätte drohen können.
Ungeachtet dessen ist Maolida wieder dabei und sollte der Offensivmann sich mit entsprechenden Trainingsleistungen anbieten, dürfte Coach Dardai kaum auf die zusätzliche Option verzichten.