34. Spieltag: SV Sandhausen gegen Erzgebirge Aue – Der umgekehrte Neururer-Effekt

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Sonntag, 19.05.13 | 06:36

Im Fernduell mit Dynamo Dresden geht es für Erzgebirge Aue heute darum, sich vor der ungeliebten Relegation zu retten. Die Veilchen müssen im Gegensatz zum sächsischen Rivalen zwar auswärts antreten, haben aber den Vorteil, den besseren Ausgang im Saisonfinale selbst in der Hand zu haben. Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt für die Mannschaft von Trainer Falko Götz endgültig gesichert. Allerdings liegt das letzte Erfolgserlebnis für die Veilchen lange zurück, seit fünf Partien wartet man im Erzgebirge auf einen Dreier. Der Trainerwechsel von Karsten Baumann auf Falko Götz bewirkte quasi einen umgekehrten Neururer-Effekt: Während man unter Karsten Baumann im April vier Mal in Folge ungeschlagen blieb und selbst gegen Kaiserslautern und Braunschweig punktete, verlor die Mannschaft unter dem neuen Coach zwei Spiele in Folge. Auch beim Gastgeber brachte der in dieser Saison vollzogene Trainerwechsel keine Wende zum Besseren. Hans-Jürgen Boysen wird sein insgesamt drittes Engagement beim bereits als Absteiger feststehenden SV Sandhausen mit dem heutigen, für die Kurpfälzer letztlich unbedeutenden Spiel abschließen. Den Wiederaufbau in der 3. Liga soll sein Nachfolger Alois Schwarz bewerkstelligen.

Boysen würde sich freilich am liebsten mit einem Sieg seiner Mannschaft verabschieden. „Das sind wir unseren Besuchern und der Liga einfach schuldig. Es soll ohne Wettbewerbsverzerrung zu Ende gehen“, betonte der 55-jährige Übungsleiter im Vorfeld des heutigen Spiels. Bereits beim 3:1-Erfolg über den FC Ingolstadt vor zwei Wochen hatte sein Team trotz der aussichtslosen Situation Charakterstärke gezeigt und wird auch heute die Punkte nicht kampflos abgeben. Personell wird sich beim SV Sandhausen gegenüber den letzten drei Wochen so gut wie nichts ändern. Von den Verletzten ist niemand fit geworden, und umgekehrt sind keine weiteren Ausfälle zu beklagen.

Die wichtigste Personalie beim FC Erzgebirge, wo man wie der vergangenen Spielzeit auf eine Rettung in letzter Sekunde hofft, wird wohl erst kurz vor Anpfiff geklärt werden: Jan Hochscheidt, mit 9 Toren und 9 Vorlagen effektivster Spieler der Veilchen in dieser Saison, hatte sich vor zwei Wochen einen Muskelfaserriss zugezogen und seither nicht am Mannschaftstraining teilnehmen können. Für das immens wichtige Spiel heute könnte er vielleicht doch noch ins Team zurückkehren. Aue-Coach Falko Götz hat sich im Vorfeld des Spiels allerdings zurückhaltend über die Einsatzchancen des offensiven Mittelfeldspielers geäußert. In jedem Fall wieder fit ist Stürmer Jakub Sylvestr, nachdem er in dieser Woche aufgrund von Knieproblemen zeitweise mit dem Training ausgesetzt hatte. Götz wird ihn heute wohl als einzige Spitze aufbieten und damit zum alten System zurückkehren, nachdem eine Zwei-Stürmer-Taktik im letzten Spiel gegen Ingolstadt nicht gefruchtet hat. In den Kader zurückgekehrt sind Abwehrrecke Tobias Nickenig sowie Stürmer Ronny König, die zuletzt gesperrt gefehlt hatten. Hinter dem Einsatz von Innenverteidiger Thomas Paulus steht hingegen aufgrund von muskulären Problemen noch ein Fragezeichen, wahrscheinlich wird Nickenig an seiner Stelle in der Startelf stehen.

Wie alle anderen Spiele wird auch diese Partie ausschließlich im Pay-TV bei Sky oder Liga Total übertragen. Einen offiziellen Live-Stream im Internet gibt es leider nicht, allerdings sollte man auf den einschlägigen Seiten einen funktionierenden Stream finden. Ansonsten bietet es sich an, die 90 Minuten in einem der zahlreichen Live-Ticker zu verfolgen oder aber auf das Fußballradio „90elf.de“ auszuweichen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Langer – Schauerte, Pischorn, D. Schulz, Achenbach – Klotz, Fießer, Danneberg, Ulm – Wooten, Adler

Erzgebirge Aue: Männel – Schlitte, Pezzoni, Nickenig, Klingbeil – Schröder, Höfler – Fa. Müller, M. Fink, Könnecke (Hochscheidt) – Sylvestr