1. Spieltag: SV Sandhausen gegen VfR Aalen – Traditionsduell als Auftakt zum verflixten zweiten Jahr
Das Aufeinandertreffen der Mannschaften aus Sandhausen und Aalen zum Saisonauftakt hat fast schon Tradition: Nach 2008 und 2011 stehen sich die Teams aus Baden und Schwaben bereits zum dritten Mal am ersten Spieltag gegenüber, beide Male im Stadion am Hardtwald. Im ersten Drittligajahr gab es ein 2:1 für den VfR Aalen, in der gemeinsamen Aufstiegssaison 2011/12 gewann der SV Sandhausen mit 2:0. Beide stehen nun vor ihrem zweiten Jahr nach dem Aufstieg, das in Fußballerkreisen gemeinhin als ein Gefährliches angesehen wird. Die Aufstiegseuphorie ist längst verflogen, es gilt nun, sich in der Liga zu etablieren. Doch das ist für die heutigen Kontrahenten, die beide mit einem neuen Trainer in die Saison gehen, eine echte Herkulesaufgabe.
Für den SV Sandhausen war der Klassenerhalt nach der ersten Zweitligasaison gleichsam ein Glücksfall wie ein Handicap. Sportlich als Vorletzter abgestiegen, profitierten die Nordbadener vom Lizenzentzug des MSV Duisburg, mussten aber bis zur endgültigen Entscheidung bis weit in die Vorbereitungsphase hinein zweigleisig planen, was insbesondere das Anwerben neuer Spieler erschwert hat. Nicht zuletzt durch die erschwerten Zugangsvoraussetzungen scheint bei den Kurpfälzern zum Saisonstart noch nicht alles ganz rund zu laufen. Coach Alois Schwarz hat das Team nach 66 Gegentoren in der Vorsaison vor allem in der Defensive erheblich verstärkt. Im Tor ersetzt Manuel Riemann (VfL Osnabrück) Daniel Ischdonat (37), der wieder als Torwarttrainer fungiert. Für die Innenverteidigung wechselte Tim Kister vom heutigen Gegner von der Ostalb an den Hardtwald, auf der Linksverteidigerposition spielt der bundesligaerfahrene Slowake Radoslav Zabavnik (32, Mainz 05). Für die Doppelsechs kam mit Stefan Kulovits (30, Rapid Wien) ebenfalls ein Routinier, daneben soll auch der von Borussia Mönchenglabach ausgeliehene Matthias Zimmermann (21, zuletzt Greuther Fürth) für mehr Stabilität im Defensivbereich sorgen. In der Offensive hingegen konnten die Abgänge noch nicht vollständig kompensiert werden. Auf der linken Seite soll zunächst der vom KSC zurückgekehrte Danny Blum wirbeln, in der Sturmspitze ist Routinier Frank Löning konkurrenzlos.
Auch hinter dem VfR Aalen liegen schwere Wochen, konnte man doch nur durch eine Sechs-Millionen-Bürgschaft des Präsidenten Berndt-Ulrich Scholz die Lizensierungsauflagen der DFL erfüllen, und muss die Saison mit einem gegenüber dem Vorjahr um rund 2 Millionen Euro verringerten Gesamtetat bestreiten, der Lizenzspieleretat wurde auf 6 Millionen gekürzt. Damit mussten die vier abgewanderten Leistungsträger Thorsten Schulz (Dynamo Dresden), Martin Dausch (Union Berlin), Tim Kister (SV Sandhausen) sowie Marco Haller (Würzburger Kickers) großteils durch Verpflichtungen aus niederklassigeren Vereinen ersetzt werden. Trotz der schhwierigen Umstände ist man sich sicher, auch in dieser Saison eine gute Rolle in der 2. Bundesliga spielen zu können. Der neue Trainer Stefan Ruthenbeck setzt auf ein offenives 4-3-3-System, in der so neu formierten Stammelf findet man allerdings ausschließlich aus der Vorsaison bekannte Gesichter, bislang hat keiner der Nezugänge den Sprung die Startelf geschafft. Als Ersatz für Innenverteidiger Tim Kister war André Hainault vom schottischen Erstligisten Ross County geholt worden, der Kanadier benötigt aber offenbar noch etwas Zeit zur Akklimatisierung. Im Mittelfeld käme „Rückkehrer“ Nico Zimmermann durchaus für die Anfangsformation in Frage, doch hier scheint mit Manuel Junglas noch ein etablierter Spieler die Nase vorne zu haben. Im Angriff ist Michael Klauß noch für die ersten beiden Spiele rotgesperrt, so dass auf Linksaußen zunächst Enrico Valentini auflaufen wird. Zwei Positionen waren intern besonders hart umkämpft: Für das Tor ließ Trainer Stefan Ruthenbeck bis zuletzt offen, ob er Daniel Bernhardt oder Jasmin Fejzić das Vertrauen schenkt. Im Sturmzentrum dürfte Marcel Reichwein den Vorzug vor Cidimar erhalten, obwohl sich der Brasilianer im Verlauf der Vorbereitung stark gesteigert hatte.
Wie alle anderen Spiele wird auch diese Partie ausschließlich im Pay-TV bei Sky oder Liga Total übertragen. Einen offiziellen Live-Stream im Internet gibt es leider nicht, allerdings sollte man auf den einschlägigen Seiten einen funktionierenden Stream finden. Ansonsten bietet es sich an, die 90 Minuten in einem der zahlreichen Live-Ticker zu verfolgen oder aber auf das Fußballradio „Sport1.fm“ auszuweichen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
SV Sandhausen: Riemann – Schauerte, D. Schulz, Kister, Zabavnik – M. Zimmermann, Kulovits – Klotz, Tüting, D. Blum – Löning
VfR Aalen: Bernhardt – Traut, Barth, B. Hübner, Buballa – A. Hofmann, Leandro, Junglas – Lechleiter, Reichwein, Valentini