1. FC Nürnberg: Wird Michél Kniat neuer Trainer?
Offenbar Gespräche mit dem Coach des SC Verl
Mit dem 2:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf hat der 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende einen zumindest kleinen Befreiungsschlag gelandet und das Polster zur Abstiegszone auf immerhin fünf Punkte vergrößert. Gesichert ist der Klassenerhalt damit zwar noch nicht, doch die Ausgangsposition ist so, dass bei den Zukunftsplanungen die 2. Bundesliga eine deutlich größere Rolle einnehmen kann.
Für Spannung in Sachen Zukunftsplanung sorgen gleich einige Baustellen. Die größte ist sicherlich der vakante Trainerposten, den Sportvorstand Dieter Hecking über die laufende Saison hinaus kaum weiter in Doppelfunktion besetzen wird. Stattdessen ist davon auszugehen, dass sich Hecking wieder auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren und ein neuer Coach kommen wird.
Cristian Fiel, der zuvor für die zweite Mannschaft zuständig war und aktuell im Team mit Hecking arbeitet, gilt dabei als mögliche interne Lösung. Der 43-Jährige wäre eine kostengünstige Lösung und genießt innerhalb des Teams ein gutes Standing, doch weil auch Fiel seinen Anteil an den insgesamt nicht optimal verlaufenen letzten Monaten hat, könnte die Entscheidung auf eine externe Lösung fallen, mit der sich eher Aufbruchstimmung erzielen lassen würde.
Kniat steht für offensiven Fußball
Ein Kandidat ist in diesem Zusammenhang laut der Reviersport Michél Kniat vom SC Verl. Der 37-Jährige hat den kleinen Klub aus Ostwestfalen trotz vergleichsweise geringer Mittel erneut zum frühzeitigen Klassenerhalt in der 3. Liga geführt und mit seiner Arbeit längst auch andernorts auf sich aufmerksam gemacht. Ein Interesse des 1. FC Saarbrücken soll zwar abgeklungen sein, doch dafür berichtet die „Reviersport“ von ersten Gesprächen mit dem FCN, der gegebenenfalls davon profitieren könnte, dass Kniats eigentlich noch bis 2024 laufender Vertrag eine Ausstiegsklausel für Erst- und Zweitligisten enthalten soll.
Kniat, der als Spieler nicht über die Regionalliga hinausgekommen ist, trat im Februar 2022 in Verl die Nachfolge von Guerino Capretti an, der sich mit guter Arbeit in Ostwestfalen für Dynamo Dresden empfohlen hat, aber weder dort noch zuletzt beim FC Ingolstadt glücklich wurde. Auch wenn Kniat nichts Werdegang nicht zwingend identisch verlaufen muss, sollte man sich in Nürnberg bewusst sein, dass das eigene Umfeld für einen jungen Trainer eine ganz andere Herausforderung darstellt als es in Verl der Fall ist.
Dieses Risiko allerdings dürften die Club-Verantwortlichen im Kopf haben und auch die Chance sehen, die Kniats offensive Spielweise mit sich bringen könnte. Mit 55 Toren stellt Verl die fünftbeste Offensive der 3. Liga, auch ohne herausragende Individualisten. Nürnberg hingegen steht auch wegen nur 26 Toren in 29 Partien im hinteren Tabellendrittel. Ein neuer Trainer müsste also zuvorderst an der fehlenden Torgefahr ansetzen. Und dafür könnte Kniat durchaus der passende Mann sein.