1. FC Nürnberg: Wer verlässt den Club?
Transfer-Einnahmen zwingend nötig
Allzu viel hat sich beim 1. FC Nürnberg in Sachen Personalplanung seit der verlorenen Relegation nicht getan. Jan Polak hat seinen Abschied in Richtung Zbrojovka Brünn bekannt gegeben, während die Leihspieler Zoltan Stieber (Hamburger SV) und Sebastian Kerk (SC Freiburg) den Verein ebenso verlassen wie Danny Blum, dessen Vertrag ausläuft. Auch beim lange verletzten Jürgen Mössmer, der wie Blum nur noch bis Ende Juni gebunden ist, spricht einiges für einen Abschied vom Valznerweiher.
Auf der anderen Seite stehen als „Neuzugänge“ bisher nur Tobias Pachonik (Stuttgarter Kickers), Willi Evseev (Holstein Kiel) und Jakub Sylvestr (SC Paderborn) fest, die nach Leihgeschäften nach Nürnberg zurückkehren, aber keine sportliche Perspektive besitzen und gleich wieder abgegeben werden sollen. Gerade im Falle von Top-Verdiener Sylvestr dürfte es aber nicht einfach werden, einen Abnehmer zu finden.
Überschuss bis Jahresende nötig
Weil bis Ende des Jahres ein Überschuss von 250.000 Euro nachgewiesen werden muss, um einen Punktabzug durch die DFL zu verhindern, sich das Gehaltsniveau im Kader aber nur bedingt auf Zweitliga-Niveau bewegt, sind darüber hinaus aber auch Verkäufe von Leistungsträgern wohl nicht zu vermeiden.
Durch die Wechsel der ehemaligen Club-Profis Ilkay Gündogan und Hiroshi Kiyotake kommen zwar gut zwei Millionen Euro in die Kasse, doch der Schuldenstand von derzeit rund 16 Millionen Euro erfordert weitere Transfererlöse und zugleich Gehaltseinsparungen.
Ablöse bringen könnten die Torjäger Guido Burgstaller und Niclas Füllkrug, trotz seines Kreuzbandrisses Shooting-Star Patrick Erras, Tim Leibold und auch Georg Margreitter, der in der Innenverteidigung eine gute Saison gespielt hat.
Kirschbaum und Koch ohne Zukunft beim FCN
Vermutlich für kleines Geld oder sogar zum Nulltarif ziehen ließe der Club derweil neben Pachonik, Sylvestr und Evseev auch Thorsten Kirschbaum, der aufgrund der bevorstehenden Vertragsverlängerung mit Raphael Schäfer nur als Nummer drei eingeplant wäre, und den schon in der abgelaufenen Saison nur ein einziges Mal eingesetzten Robert Koch.
Auf jeden Fall stehen den Club-Verantwortlichen intensive Wochen bevor, in denen zum einen die finanzielle Situation deutlich verbessert werden muss, zum anderen der sportliche Substanzverlust aber in Grenzen gehalten werden sollte.