1. FC Nürnberg: Verzicht auf Duah-Ersatz ein Risiko?
Abgang des Top-Torschützen soll ohne weiteren Neuzugang kompensiert werden
Die offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, doch dass Kwadwo Duah den 1. FC Nürnberg nach nur einem Jahr schon wieder verlassen und künftig für den bulgarischen Serienmeister Ludogorez Rasgrad auflaufen wird, gilt seit dem Wochenende als sicher. Wahrscheinlich, dass zeitnah auch die letzten Formalitäten erledigt werden und der Wechsel des Schweizer Angreifers über die Bühne geht.
Der Club verliert mit Duah seinen mit elf Treffern besten Torschützen der vergangenen Saison, bekommt dafür im Gegenzug aber rund drei Millionen Euro Ablöse, die sich dem Vernehmen nach durch erfolgsabhängige Boni sogar noch deutlich erhöhen kann. Zwar muss ein Teil dieser Summe, geschätzt 500.000 Euro, an Duahs Ex-Verein FC St. Gallen weitergereicht werden, aber dennoch sorgt der Wechsel des Stürmers für Nürnberger Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt.
Hayashi und Uzun als Alternativen zu Daferner
Diesen Spielraum werden die Nürnberger Verantwortlichen allerdings weniger für einen neuen Angreifer verwenden, sondern eher für die seit längerem angedachte Weiterverpflichtung des in der Rückrunde vom FC Schalke 04 ausgeliehenen Florian Flick nutzen, der rund eine Million Euro kosten soll und damit bislang zu teuer war.
Im Sturm hingegen wähnt sich der Club auch ohne Duah gut aufgestellt. Nicht zuletzt deshalb, weil der vor einem Jahr von Dynamo Dresden verpflichtete Christoph Daferner von der neuen Ausrichtung unter Trainer Cristian Fiel mit zwei offensiven Außen merklich profitiert. Daferner, der vor kurzem noch als Wechselkandidat galt und unter anderem bei Hansa Rostock gehandelt wurde, spielt bislang eine starke Vorbereitung und scheint im Sturmzentrum gesetzt, flankiert von den Neuzugängen Daichi Hayashi und Kanji Okunuki.
Zu Daferner als zentralem Zielspieler, der seine Stärken am besten im Strafraum und bei Überlegenheit seiner Mannschaft einbringen kann, wären wohl der auch zentral einsetzbare Hayashi sowie der hochveranlagte Youngster Can Uzun die ersten Alternativen, die dann zum Zug kommen könnten, wenn der Club nicht unbedingt am Drücker ist und sich mehr Räume bieten. Felix Lohkemper, der auch auf dem Flügel und im Zentrum spielen kann, stellt eine weitere, erfahrene Alternative dar, sodass durchaus nachvollziehbar ist, dass man in Nürnberg aktuell in vorderster Front keinen Handlungsbedarf sieht.