1. FC Nürnberg: Raphael Schäfer akzeptiert Reservistenrolle – Zukunft weiter offen
Viel ist seit Ende September und der überraschenden Entscheidung, Raphael Schäfer quasi über Nacht vom Stammkeeper zum nur noch dritten Torhüter zu degradieren, über die Torwartposition beim 1. FC Nürnberg diskutiert worden. Seit dem vergangenen Sonntag, als Patrick Rakovsky gegen den FC Ingolstadt (2:1) mit mehreren Glanzparaden und einer Torvorlage zum Matchwinner avancierte, scheint die Rollenverteilung aber endgültig klar.
War im Vorfeld der Partie gegen den Spitzenreiter noch eine Rückkehr von Routinier Schäfer als Nummer eins spekuliert worden, sprach der neue Trainer Rene Weiler dem 21-jährigen Rakovsky das Vertrauen aus, beorderte Schäfer aber zugleich immerhin wieder von der Tribüne auf die Ersatzbank. Und dort zeigte der 35 Jahre alte Ex-Kapitän vollen Einsatz. Nach dem harten Platzverweis gegen Javier Pinola lieferte sich Schäfer vom Spielfeldrand aus ein Wortgefecht mit Ingolstadt Roger, was ihm eine gelbe Karte einbrachte. Seine vorbildliche Einstellung zeigte Schäfer indes nicht nur mit seinem Verhalten auf der Bank, sondern auch mit seinen Worten. So betonte der erfahrene Schlussmann gegenüber der „Nürnberger Zeitung“, dass es „um den Verein und nicht um Einzelne“ gehe.
Unterstützung für Rakovsky
Zugleich verriet Schäfer, nicht wirklich mit seiner Rückkehr zwischen die Pfosten gerechnet zu haben und zeigte Verständnis für die Entscheidung der Verantwortlichen, auf seinen jungen Kollegen zu setzen: „Es gab ehrlich gesagt ja auch keinen Grund, Pat aus dem Tor zu nehmen. Und wenn man sich für einen Generationswechsel entschieden hat, muss man den jungen Leuten eben auch die nötige Zeit geben, um sich zu entwickeln.“ Einen unfairen Konkurrenzkampf wird es mit Schäfer in jedem Fall nicht geben: „Er hat sich mir gegenüber immer loyal verhalten, also werde auch ich loyal sein“, so der Routinier über sein Verhältnis zu Rakovsky.
Nichts Neues gibt es in Sachen Zukunftsplanung. War vor wenigen Wochen eine Trennung samt Auflösung des noch bis 2016 laufenden Vertrages in der Winterpause noch wahrscheinlich, ist im Moment alles offen. Mit seinem professionellen Verhalten hat Schäfer seine Chancen auf eine Einbindung in anderer Funktion, möglicherweise auch schon vor Vertragsende, sicherlich nicht verschlechtert.