1. FC Nürnberg: Ohne Dieter Hecking in die Zukunft?
Sportvorstand im Mittelpunkt der Analysen
Unabhängig von der als Absicherung vorhandenen Schützenhilfe des 1. FC Magdeburg gegen Arminia Bielefeld (4:0) hat der 1. FC Nürnberg am gestrigen Sonntag mit einem abschließenden 1:0-Sieg beim SC Paderborn aus eigener Kraft den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft und damit zumindest den Super-GAU 3. Liga vermeiden können.
Nach einer kurzen, vor allem von Erleicherung geprägten Freude allerdings geht es in den kommenden Tagen am Valznerweiher in die Aufarbeitung einer Saison, in der man eigentlich im vorderen Drittel mitmischen wollte, die aber dann trotz zweier Trainerentlassungen fast in der sportlichen Katastrophe geendet hätte. Im Zentrum der Analyse wird sich allen voran Sportvorstand und Interimscoach Dieter Hecking wiederfinden, der sowohl die Entscheidungen für die Trainer Robert Klauß und Markus Weinzierl zu verantworten hatte als auch für die Kaderplanung zuständig war.
Hecking will sich der Kritik stellen
Dass er via Transparent im Nürnberger Fanblock zum Rücktritt aufgefordert wurde, hat Hecking vernommen, aber kein Problem damit. „Jeder Fan hat das Recht, seine Meinung zu äußern“, wird der 58-Jährige von kicker.de zitiert, der allgemein für die anstehenden Analysen ankündigte: „Ich stelle mich der Kritik – das war immer mein Wesen.“
Grundsätzlich freilich ist Hecking weit davon entfernt, alles schwarz zu sehen: „Wir haben mittlerweile vieles auf den Weg gebracht. Dass es in dieser Saison nicht so gelaufen ist, dafür gibt es definitiv objektive Gründe“, verwies Hecking zwischen den Zeilen unter anderem auf das in der Tat enorme Verletzungspech beim FCN.
Diese Thematik wird sicherlich in die Aufarbeitung einfließen, die definitiv erfolgen soll, bevor der Blick in die Zukunft geht: „Wir werden jetzt in aller Ruhe analysieren und uns Gedanken machen, in welcher Form auch immer wir dann die nächste Saison planen“, ließ Hecking in diesem Zusammenhang durchblicken, dass noch nichts klar ist – auch seine eigene Zukunft nicht.
Weil es in der aktuellen Konstellation nicht ganz einfach werden dürfte, Aufbruchstimmung zu erzeugen, ist im Moment nicht ausgeschlossen, dass der 1. FC Nürnberg nicht nur mit einem neuen Trainer in die Saison 2023/24 gehen wird, sondern dann auch ein neuer Sportvorstand das Sagen hat. Der Club steht auf jeden Fall wieder einmal vor spannenden Tagen.