1. FC Nürnberg: Mehrere Abgänge im Januar?
Einige Wackelkandidaten im Kader
27 verschiedene Spieler hat der 1. FC Nürnberg an den ersten 13 Spieltagen schon eingesetzt und damit mehr Akteure als beispielsweise Fortuna Düsseldorf überhaupt zu seinem Profi-Kader zählt. Zu den Spielern, die noch nicht auf dem Platz standen, gehört zudem der langzeitverletzte Kapitän Christopher Schindler, der aber im neuen Jahr auch wieder in den Konkurrenzkampf eingreifen sollte und das ohnehin schon muntere Treiben auf dem Trainingsplatz nochmals erweitern wird.
Allerdings ist durchaus möglich, dass sich der FCN im Winter vom einen oder anderen Spieler mit wenig Einsätzen und/oder geringer Perspektive trennen wird, um Trainer Cristian Fiel mit einer kompakteren Gruppe eine effektivere Trainingsarbeit zu ermöglichen. Kandidaten für einen Abschied im Winter gibt es einige. Schon vor längerem wurde in diesem Zusammenhang James Lawrence genannt, der aktuell zwar verletzungsbedingt fehlt, es aber auch zuvor nur auf drei Einsätze brachte und für den es mit einem fitten Schindler noch schwieriger werden dürften, einen Platz in der Innenverteidigung zu finden.
Jeltsch drängt nach oben – Perspektiven von Hübner und Lawrence trüben sich ein
Ähnlich ist die Situation von Florian Hübner, der seit Mitte September nur noch auf zwei Kurzeinsätze von wenigen Minuten Dauer kam. Sowohl der 32-jährige Hübner als auch der nur ein Jahr jüngere Lawrence stehen nur bis zum Sommer unter Vertrag und werden wohl spätestens dann gehen müssen – auch, weil mit dem gerade ins Viertelfinale der U17-Weltmeisterschaft eingezogenen Finn Jeltsch ein hochveranlagtes Defensivtalent gefördert werden soll, zudem mit Iván Márquez, Ahmet Gürleyen und Jannes Horn drei gestandene Innenverteidiger im Kader verbleiben dürften, eine Verlängerung mit Schindler überdies nicht unwahrscheinlich ist.
Ebenfalls kaum eine realistische Perspektive besitzt Johannes Geis, allerdings noch einen Vertrag bis 2025. Der 30-Jährige, der nur an den ersten beiden Spieltagen in der Startelf stand, anschließend noch drei Mal eingewechselt wurde und aktuell an einem Muskelfaserriss laboriert, ist hinter Florian Flick maximal zweite Wahl auf der Sechser-Position, wobei Fiel im Zweifel dort aufgrund von Geis‘ fehlender Dynamik wohl auch Jens Castrop und möglicherweise Ali Loune vorziehen würde.
Zeichen bei Daferner und Wekesser auf Abschied
Mächtig an Stellenwert eingebüßt hat derweil seit einer noch ansprechenden Vorbereitung Christoph Daferner, der es seit Anfang September nur auf eine Einwechslung bringt und zuletzt mehrfach sogar im Spieltagskader fehlte. Eineinhalb Jahre nach seiner eine Million Euro teuren Verpflichtung von Dynamo Dresden dürfte für den 25-jährigen Mittelstürmer im Januar schon wieder der Zeitpunkt des Abschieds gekommen sein. An Interessenten sollte es nicht mangeln, genießt Daferner doch grundsätzlich einen guten Ruf.
Erik Wekesser, nach auskuriertem Kreuzbandriss seit September eigentlich wieder fit, kam erst in den letzten Wochen auf seine beiden ersten Einwechslungen und ist damit wenig überraschend nicht zufrieden. Weil Nathaniel Brown und Tim Handwerker auf der linken Abwehrseite starke Konkurrenz darstellen, stehen auch bei Wekesser die Zeichen auf Abschied.
Denkbar ist zudem, dass der eine oder andere Youngster verliehen wird, um höher als in der Nürnberger Regionalliga-Elf Spielpraxis zu sammeln. Neben Loune könnte dafür auch Jannik Hofmann ein Kandidat sein.