1. FC Nürnberg: Florian Flick plötzlich mit schlechten Karten?

Sechser in Hannover 90 Minuten auf der Bank

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Dienstag, 01.10.24 | 07:22
© IMAGO / Zink

Beim 0:2 in Hannover nur Zuschauer: Florian Flick. © IMAGO / Zink

Auch wenn Sportvorstand Joti Chatzialexiou in den vergangenen Tagen vehement dementierte, dass die anstehende Heimpartie am Samstag gegen Preußen Münster für Trainer Miroslav Klose ein Endspiel darstellt, lastet auf dem Trainer des 1. FC Nürnberg vor dem Duell mit dem Aufsteiger fraglos enormer Druck.

Sieben Punkte aus den ersten sieben Spielen und der aktuelle 14. Tabellenplatz sind nicht die Zwischenbilanz, die man sich in Nürnberg nach einer vielversprechenden Vorbereitung erhofft hatte, zumal auch die spielerischen Vorträge bei weitem nicht mehr so überzeugend sind wie in einigen Testspielen. So war beim jüngsten 0:2 bei Hannover 96 zwar ein Fortschritt in Sachen Stabilität erkennbar, doch selbst gefährlich wurde der Club eigentlich erst in der Nachspielzeit, als das Kind bereits in den Brunnen gefallen war.

Gegen Münster gilt es für Coach Klose deshalb eine bessere Balance zwischen defensiver Sicherheit und einem mutigen Offensivspiel zu finden, von dem in Hannover wenig bis nichts zu sehen war. Mutmaßlich auch deshalb, weil mit Lukas Schleimer, Julian Justvan und dem erstmals von Beginn an aufgebotenen Mahir Emreli lediglich drei nominelle Offensivkräfte in der Startelf standen.

Castrop und Jander als Doppelsechs

In der Hoffnung auf mehr Stabilität entschied sich Klose für die Installation einer Dreierkette, die bei gegnerischem Ballbesitz zu einer Fünferabwehrreihe wurde. Davor lief mit Jens Castrop und Caspar Jander eine Doppelsechs mit Spielern auf, die zwar grundsätzlich dazu in der Lage sind, das Offensivspiel anzukurbeln, aber vorwiegend mit Defensivaufgaben betraut waren.

Florian Flick, der an den ersten sechs Spieltagen als Sechser keine Minute verpasst hatte, blieb unterdessen durchaus überraschend die komplette Partie auf der Bank und scheint erst einmal seinen Status als unumstrittene Stammkraft eingebüßt zu haben. Durchaus eine bemerkenswerte Entscheidung von Klose, gilt Flick doch eigentlich auch als Führungsspieler, der überdies im bisherigen Saisonverlauf zwar nicht brilliert, aber abgesehen von den von der gesamten Mannschaften verkorksten Heimspielen gegen den 1. FC Magdeburg (0:4) und Hertha BSC (0:2) zumindest solide Leistungen abgeliefert hat.

Man darf nun gespannt sein, für welche Taktik und welches Personal sich Klose gegen Münster entscheidet. Sicher ist aber dass es diesmal am Ende zu Punkten reichen sollte, um weitergehende Diskussionen um den Trainer zu verhindern.

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