1. FC Nürnberg: Endgültig im Abstiegskampf angekommen
Offensivschwäche immer gravierender
Als der 1. FC Nürnberg die Pflichtspiele Nummer zwei und drei nach dem Trainerwechsel von Robert Klauss zu Markus Weinzierl bei Fortuna Düsseldorf und im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim jeweils mit 1:0 gewonnen hatte, schien die Entwicklung wieder in die richtige Richtung zu gehen. Danach präsentierte sich der Club auch gegen Hannover 96 (0:0) zumindest defensiv ordentlich, während beim 1. FC Kaiserslautern schon eine große Portion Glück für ein weiteres torloses Unentschieden nötig war.
Gegen den 1. FC Magdeburg fehlte dem Club am gestrigen Sonntag dann bei zwei ausgebliebenen, freilich auch nicht zwingenden Elfmeterpfiffen das entsprechende Glück und am Ende stand mit dem 1:2 gegen den Aufsteiger die bereits achte Niederlage am 15. Spieltag. Weil zugleich mehrere Teams im Tabellenkeller punkten konnten, findet sich der FCN vor dem Endspurt im Jahr 2022 auf Abstiegsplatz 17 wieder.
Grund genug für Torhüter Christian Mathenia, um in seinem offiziellen Statement zum Spiel Alarm zu schlagen: „Wenn ich nach dem Spiel auf die Tabelle gucke ist klipp und klar, dass wir im Abstiegskampf sind. Das müssen wir annehmen. Wer das nicht tut ist fehl im Job„, so der erfahrene Schlussmann, der in diesem Zusammenhang auch an die Spielzeit 2019/20 erinnerte, als erst in letzter Sekunde der Relegation gegen den FC Ingolstadt der Klassenerhalt gelang: „Es ist definitiv zu wenig und wir müssen jetzt die Situation schnellstmöglich annehmen. Wir haben vor zwei Jahren gesehen, wohin das sonst führen kann.“
Nur 13 Tore an den ersten 15 Spieltagen
Mathenias klare Worte sind nicht unangebracht, denn auch wenn der Club bei den nicht gegebenen Elfmeter etwas Pech hatte, war die Niederlage gegen Magdeburg doch zweifelsohne verdient. Abgesehen von der Anfangsphase im zweiten Durchgang lieferte die Weinzierl-Elf eine erschreckend schwache Vorstellung ab und erspielte sich nur eine, von Fabian Nürnberger mehr oder weniger kläglich vergebene Torchance. Bezeichnend, dass der Club-Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich aus einem Magdeburger Eigentor resultierte, wie schon beim knappen Pokal-Erfolg in Mannheim. Selbst getroffen hat Nürnberg somit seit vier Spielen nicht mehr.
Wenngleich auch die Defensive nicht mehr so stabil stand wie in Düsseldorf und Mannheim sowie gegen Hannover liegt das größte Problem fraglos im Spiel nach vorne. Weinzierl hat in der Offensive personell etwa mit Lukas Schleimer und Felix Lohkemper zwar bereits einiges ausprobiert, aber noch keine passende Formation gefunden. 13 Tore in 15 Spielen lassen so unschwer erkennen, wo der Schuh am meisten drückt – obwohl im Sommer just für den Sturm mit Christoph Daferner und Kwadwo Duah viel Geld in die Hand genommen wurde. In einem generell nicht funktionierenden Offensivspiel allerdings fällt es aktuell jedem Angreifer schwer, sich in Szene zu setzen.
Bei Hansa Rostock und gegen den SC Paderborn stehen nun zwei Partien an, die maßgeblichen Einfluss auf die winterliche Stimmungslage am Valznerweiher haben werden. Geht es zweimal schief, wird das Abstiegsgespenst unterm Weihnachtsbaum immer präsent sein. Auf der anderen Seite sind es in einer engen Liga aber auch nur drei Punkte Rückstand auf Platz neun. Dass der Club im Tabellenkeller überwintern muss, ist deshalb noch lange nicht sicher. Dieses Szenario wird aber eintreten, wenn im Vergleich zum Sonntag keine schnelle Steigerung gelingt – und das in allen Belangen.