1. FC Nürnberg: Die Innenverteidigung wird zur Großbaustelle
Christopher Schindler fällt lange aus
Weil die Teams auf den letzten drei Plätzen verloren (SV Sandhausen, Jahn Regensburg) oder ebenfalls nicht gewonnen (Arminia Bielefeld) haben, hat sich die Situation für den 1. FC Nürnberg im Tabellenkeller zumindest nicht verschlechtert. Weil nur noch drei Spieltage zu absolvieren sind und der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 weiter vier Punkte beträgt, konnte man beim Club das nach verspielter Zwei-Tore-Führung gleichwohl bittere 3:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern so einigermaßen wegstecken.
Der verpasste Sieg rückte wenige Stunden später ohnehin ein Stück weit in den Hintergrund, als die schon befürchtete Diagnose beim 15 Minuten vor dem Ende nach einem Zusammenprall mit Torwart Peter Vindahl in die Kabine getragenen Christopher Schindler bekannt wurde. Der Kapitän erlitt einen Riss des hinteren Kreuzbandes und einen Teilriss des Außenbandes, womit eine Operation und eine lange Zwangspause wohl unumgänglich sind. In dieser Saison wird Schindler definitiv nicht mehr ins Geschehen eingreifen können und selbst ein Comeback vor dem Winter scheint keineswegs sicher.
Mehrere Neuzugänge für das Abwehrzentrum?
Ohne den 33-Jährigen fehlt dem FCN im Endspurt die defensive Schlüsselfigur und nach Florian Hübner, der seit Wochen mit einem Muskelfaserriss ausfällt, ein zweiter erfahrener Innenverteidiger.
Wie gegen Kaiserslautern wird in den nächsten Partien wohl wieder Jannes Horn, eigentlich gelernter Linksverteidiger, im Abwehrzentrum gefragt sein. Dann vermutlich an der Seite von James Lawrence. Dahinter wären dann schon die Talente Sadik Fofana und Louis Breunig, die seit längerem aber nahezu keine Rolle mehr spielen, die ersten Alternativen – oder Trainer Dieter Hecking beordert im Fall der Fälle mit Florian Flick oder Johannes Geis einen Sechser in die letzte Reihe.
Sicher ist mit dem langfristigen Ausfall von Schindler, dass der Club im Sommer im Abwehrzentrum großen Handlungsbedarf hat, zumal Horn vom VfL Bochum bislang ebenso nur ausgeliehen ist wie Flick vom FC Schalke 04. Wie es mit dem verletzungsanfälligen Hübner weitergeht, dessen Vertrag laut transfermarkt.de ausläuft, scheint auch fraglich.
Gut möglich, dass Hecking dann in alter Funktion als Sportvorstand gleich zwei oder drei neue Innenverteidiger hinzuholen muss, um für die Saison 2023/24 passend aufgestellt zu sein.