1. FC Magdeburg: Wird Alexander Nollenberger zur Allzweckwaffe?
Neuzugang überzeugt im Test gegen Aue als Rechtsverteidiger
Noch ungeschlagen und mit starken elf Punkten aus den ersten fünf Spielen verbringt der 1. FC Magdeburg die erste Länderspielpause der Saison auf Tabellenplatz drei, der die auf allen Ebenen postive Entwicklung des Vorjahresaufsteigers unterstreicht. Davon, sich auf den Erfolgen auszuruhen, ist man in Magdeburg allerdings weit entfernt. Stattdessen wurde die Ligapause am gestrigen Donnerstag zu einem Testspiel gegen Erzgebirge Aue (1:1) genutzt, in dem sich vor allem die zweite Reihe zeigen durfte.
Torhüter Julian Pollersbeck sowie Tarek Chahed, Connor Krempicki, Mo El Hankouri, Alexander Nollenberger, Jonah Fabisch, Luc Castaignos und Xavier Amaechi, die im bisherigen Saisonverlauf noch keine oder kaum eine Rolle gespielt haben, durften allesamt ran und machten ihre Sache gegen den aktuellen Tabellenzweiten der 3. Liga ordentlich: „Es war wichtig, dass die Profis, die zuletzt nicht oft gespielt hatten, mal Spielpraxis bekommen haben. Wir haben ein paar Minuten gebraucht, dann waren wir richtig gut drin und haben die Kontrolle übernommen“, zog Trainer Christian Titz gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung ein positives Fazit.
Titz lobt Nollenbergers Entwicklung
Bemerkenswert war die Rolle, die Titz Alexander Nollenberger zugedacht hatte. Der im Sommer von der SpVgg Bayreuth gekommene Angreifer lief als Rechtsverteidiger auf und könnte damit in die Fußstapfen anderer Akteure treten, die Coach Titz in den letzten Jahren auch schon entsprechend umfunktioniert hat. „Wir haben in der Vergangenheit schon Spieler wie Bell Bell und El Hankouri eine Position nach hinten gezogen“, so der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer, dem eine gewisse Variabilität bei seinen Schützlingen generell wichtig ist: „Wir holen keinen Spieler nur für eine Position.“
Nollenberger bescheinigt Titz derweil „in den letzten Wochen eine gute Entwicklung“, sodass der 26-Jährige auf mehr Einsatzzeit hoffen darf. Sollte Titz mit ihm in Zukunft verstärkt auf der defensiven Außenbahn planen, würde Nollenberger die Aufgabe annehmen: „Ich kann meine Stärken gut einbringen, ich kann ja viel laufen. Aber es ist schon eine Umstellung, ich versuche mich da als Offensivspieler reinzufuchsen.“
Wenn der FCM nach der Länderspielpause beim FC Schalke 04 gastiert, soll aber möglichst Herbert Bockhorn nach seinem Bänderrisss als Rechtsverteidiger zurückkommen. Reicht es bei Bockhorn noch nicht, sind Bell Bell und El Hankouri die Optionen, die beim jüngsten 6:4-Spektakel während der Partie die Seiten wechselten. Erweist sich Nollenberger indes dauerhaft als funktionierende Option auf der defensiven Außenbahn, dürfte sich eine noch vor wenigen Wochen angedachte Verstärkung für diese Position auch mit Blick auf den Winter erledigt haben.