1. FC Magdeburg: Neuer Stürmer im Winter?
Luca Schuler im Tief, Luc Castaignos zu anfällig
Mit elf Punkten aus den ersten fünf Spielen hat der 1. FC Magdeburg einen starken Saisonstart hingelegt, der so manchem Fan Anlass zum Träumen gab. 13 Treffer in diesen ersten fünf Partien zeugten dabei von einer enormen Offensivwucht, die aus einer Kombination von spielerischer Dominanz und Effizienz im letzten Drittel resultierte.
Von der Anfang September mit einiger Berechtigung vorhandenen Euphorie ist sieben Spiele später indes nicht viel übrig geblieben. Zwar gelang dem FCM vergangene Woche im Elfmeterschießen bei Holstein Kiel der nicht zuletzt unter finanziellen Gesichtspunkten enorm wertvolle Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals, doch in der 2. Bundesliga holte die Mannschaft von Trainer Christian Titz von 21 möglichen Punkten nur zwei und erzielte in den vergangenen sieben Begegnungen auch nur noch sieben Treffer.
Den Negativtrend alleine an der Offensive festzumachen wäre zwar angesichts wiederkehrender, schwerwiegender individueller Fehler im Defensivbereich sicher nicht korrekt, doch unverkennbar ist, dass dem FCM seit dem spektakulären 6:4 Anfang September gegen Hertha BSC die Selbstverständlichkeit in und am gegnerischen Strafraum abhanden gekommen ist.
Luca Schuler seit Anfang September ohne Torbeteiligung
Eng verbunden mit dem Magdeburger Tief ist die Flaute von Luca Schuler, der gegen Hertha BSC in seinem sechsten Pflichtspiel den fünften Treffer erzielte, seitdem aber an keinem Tor mehr beteiligt war. Beim jüngsten 0:2 beim Hamburger SV ließ der 24-Jährige zwei aussichtsreiche Gelegenheiten verstreichen, den Bann zu durchbrechen und zeigte sich anschließend überaus selbstkritisch. Während Schuler nun unverkennbar nicht vor Selbstvertrauen strotzt, ist der in insgesamt neun Saisoneinsätzen (acht Einwechslungen) drei Mal als Joker erfolgreiche Luc Castaignos aktuell wie schon zu Saisonbeginn mit einer Muskelverletzung außer Gefecht gesetzt.
Einen weiteren Mittelstürmer gibt der Kader nicht her, sodass sich zwangsläufig die Frage stellt, ob auf dieser Position im Winter nachjustiert werden sollte. Weil mit Castaignos, der nach seiner Verpflichtung im Winter bereits in der Rückrunde 2022/23 verletzungsbedingt nur auf sieben von 17 möglichen Einsätzen kam, kaum fix für die gesamte Restsaison geplant werden kann, hängt einiges davon ab, ob Schuler in den Wochen bis Weihnachten wieder in die Spur findet.
Platzt der Knoten bei Schuler nicht, wäre es fraglos ein Risiko, ohne zusätzlichen Angreifer ins neue Jahr zu gehen. Erst recht, weil der mit dem starken Start erarbeitete Vorsprung auf die Abstiegszone inzwischen auf nur noch einen Punkt geschrumpft ist.