1. FC Magdeburg: Luca Schuler schießt sich in den Vordergrund
Droht im Sommer ein ablösefreier Abschied?
Unabhängig vom Ausgang der Partie zwischen dem Hamburger SV und Hansa Rostock wird der 1. FC Magdeburg die nun beginnende Länderspielpause nach dem spektakulären 6:4-Sieg am gestrigen Samstag gegen Hertha BSC auf dem dritten Tabellenplatz verbringen. Mit elf Zählern aus den ersten fünf Partien kann der Vorjahresaufsteiger natürlich sehr zufrieden und guter Dinge sein, dass die zweite erfolgreiche Saison in Folge gelingt.
Großen Anteil am guten Start hat definitiv Luca Schuler, der gegen Hertha BSC mit dem zwischenzeitlichen 2:2 seinen bereits vierten Saisontreffer erzielte. Der 24 Jahre alte Angreifer hatte zuvor beim SV Wehen Wiesbaden (1:1), gegen Eintracht Braunschweig (2:1) und bei Holstein Kiel (4:2) jeweils das wichtige 1:0 erzielt – ebenso in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SSV Jahn Regensburg (2:1), womit Schuler nach sechs Pflichtspielen bei einer starken Zwischenbilanz von fünf Treffern und zusätzlicher einer Torvorlage steht.
Zu erwarten war diese Entwicklung nicht unbedingt, nachdem der 1,90 Meter große Angreifer in der vergangenen Saison aufgrund zweier längerer Verletzungspausen wegen eines Syndesmosebandrisses und eines Ermüdungsbruchs nur auf zwölf Zweitliga-Einsätze und ein Tor gekommen war. Inzwischen allerdings steht außer Frage, dass Schuler Magdeburgs Angreifer Nummer eins ist und sich der erfahrene Luc Castaignos erst einmal hinten anstellen muss.
Macht es Schuler wie Baris Atik?
Schulers positive Entwicklung sieht man in Magdeburg natürlich in erster Linie positiv, ein Stück weit sicherlich aber auch mit Sorge. Denn der Vertrag des 2021 vom FC Schalke 04 gekommenen Stürmers läuft am Ende der Saison aus und es wäre keine Überraschung, wenn bereits jetzt der eine oder andere Bundesligist die Magdeburger Spiele wegen Schuler genauer verfolgen würde.
In einer Medienrunde am 23. August erklärte Schuler auf Nachfrage, sich bislang noch „gar keine Gedanken“ über seine weitere Zukunft gemacht zu haben und stattdessen aktuell nach seiner langen Leidenszeit jedes Spiel zu genießen. Eher früher als später wird das Thema bei auch nur annähernd gleichbleibender Trefferquote aber wieder auf den Tisch kommen und eine Antwort verlangen.
Ein ablösefreier Abschied Schulers droht dem 1. FC Magdeburg dabei nicht zwingend. Zum einen dürfte Schuler dem Verein in gewisser Weise dankbar sein, dass die aktuelle Entwicklung trotz der langen Pause überhaupt möglich wurde. Und zum anderen befindet sich auch der FCM auf einem vielversprechenden Weg, der analog zur auch nicht unbedingt zu erwartenden Verlängerung von Baris Atik im Frühjahr durchaus parallel mit dem Schulers weitergehen könnte. Nicht unwahrscheinlich, dass schon zeitnah erste Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit geführt werden.