1. FC Magdeburg: Das macht Neu-Trainer Oenning aus
Ex-Spieler Eigler stellt ihn vor
Mit der Anstellung von Michael Oenning als neuen Trainer hatte der 1. FC Magdeburg vergangene Woche für eine Überraschung gesorgt. Die Wenigsten hatten den früheren Coach des 1. FC Nürnberg noch auf dem Schirm, nachdem er in den vergangenen Jahren in Ungarn tätig war. Auch Christian Eigler, der mit Oenning beim FCN 2009 den Aufstieg in die Bundesliga schaffte, gibt zu, seinen früheren Übungsleiter etwas aus den Augen verloren zu haben. Dementsprechend unerwartet kam auch für ihn die Neuigkeit aus Magdeburg.
Kommunikation als Stärke
„Dass er nochmal so etwas übernimmt, hätte ich nicht gedacht,“ sagte der frühere Angreifer gegenüber Liga-Zwei.de. Gleichzeitig ist er sich aber sicher, dass die Aufgabe für den 53-Jährigen die richtige ist. „Durch seine Art wird er einen guten Zugang zu den Spielern finden und ihnen dadurch Selbstvertrauen geben. So kann er sie da unten wieder rausholen,“ glaubt Eigler an den Erfolg seines ehemaligen Chefs.
Die Gesprächsführung sieht Eigler als absolute Stärke des Neu-Magdeburgers: „Er kann gut mit den Spielern kommunizieren. Das hat mir als damals jüngerer Spieler gut getan. Er findet immer die richtigen Worte, auch für die Spieler, die mal nicht spielen.“
Nichtsdestotrotz steht Oenning eine schwere Aufgabe bevor. Den Beweis, schwierige Situationen meistern zu können, muss er erst noch erbringen. So wurde er in Nürnberg und Hamburg entlassen, als die Resultate ausblieben. Sein früherer Schützling sieht dafür allerdings hauptsächlich die üblichen Mechanismen des Geschäfts verantwortlich und glaubt, die Clubberer hätten auch mit ihm 2009/10 noch die Wende geschafft und die Klasse gehalten.
Dennoch sei es möglich, dass Oenning im Abstiegskampf auch mal den Moment verpasst habe, deutlichere Worte zu finden. „Vielleicht hat er auf Grund seiner ruhigen Art mal nicht auf den Putz gehauen, obwohl es nötig gewesen wäre,“ räumt Eigler ein.
Mit ausgewogener Ausrichtung zum Klassenerhalt
Eigler weiß aber nicht nur um die Eigenschaften seines alten Weggefährten, sondern weiß auch, wie man im Abstiegskampf bestehen kann. „Man muss vom Kopf her klar sein in solchen Situationen,“ erklärt er, worauf es beim FCM nun ankommen wird. „Da ist ein Trainer wie Michael ein guter Mann, weil er weiß, was die Jungs brauchen. Manchmal braucht man eben nicht noch eine auf den Deckel, sondern Zuspruch und Selbstvertrauen.“
Auch zum sportlichen Weg aus der Krise, der nach Wunsch der Magdeburger Führungsriege über mehr Angriffsfußball führen soll, hat der Relegations-Experte eine Meinung: „Eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive bringt es. Die Null muss schon einmal hinten stehen, aber trotzdem muss man einen guten Fußball nach vorne spielen.“
Ein attraktiverer Fußball könnte mit Sicherheit dafür sorgen, dass die Magdeburger Anhänger den neuen Mann auf der Bank schneller akzeptieren. Menschlich sei Oenning in jedem Fall der Typ, der die Fans auf seine Seite ziehen könne, meint Eigler. „Im Endeffekt zählen aber die Ergebnisse. Er wird die Fans nur überzeugen, wenn Punkte kommen,“ bringt der Ex-Profi das eherne Gesetz des Fußballs auf den Punkt. Der Anfang kann gleich am Freitag in der Partie gegen Greuther Fürth gemacht werden.
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