1. FC Magdeburg: Ablösepoker um Daniel Elfadli?
Defensiv-Allrounder will offenbar zum HSV
Erfolg hat seinen Preis. Diese alte Weisheit musste der 1. FC Magdeburg zuletzt erfahren, als sich mit Moritz-Broni Kwarteng der mit zehn Treffern beste Torschütze der abgelaufenen Saison für einen Wechsel in die Bundesliga entschieden hat. Eine Ablöse von zunächst einer Million Euro, die sich durch Boni nochmal um rund die Hälfte erhöhen kann, tröstet den FCM zwar über den Abschied Kwartengs hinweg, doch nun droht direkt der nächste schmerzhafte Verlust.
Immer mehr zeichnet sich ab, dass der Hamburger SV sehr konkretes Interesse an Daniel Elfadli hat, der bei den Hanseaten die Lücke hinter dem bislang nicht gleichwertig zu ersetzenden Sechser Jonas Meffert schließen soll. Und trotz einer erst im Januar erfolgten Vertragsverlängerung, dem Vernehmen nach bis 2025, soll Elfadli die Chance ergreifen und laut der Morgenpost nach Hamburg wechseln wollen.
Allerdings wird es mutmaßlich nicht ganz einfach, dass beide Vereine auf einem gemeinsamen Nenner kommen. So will Magdeburg für den in Leonberg geborenen Deutsch-Libyer, der im vergangenen September seine beiden ersten A-Länderspiele für Libyen bestritten hat, offenbar eine Ablöse in der Größenordnung, die für Kwarteng vereinnahmt wurde. Der HSV dagegen will für den 26-Jährigen, der im Profi-Bereich lediglich über die Erfahrung einer Zweitliga-Saison verfügt und der wohl in erster Linie als Backup eingeplant wäre, deutlich weniger bezahlen.
Schork und Titz schaffen Werte
Unabhängig davon, ob Elfadli letztlich nach Hamburg wechselt oder doch bleibt, unterstreicht diese Personalie genau wie der Wechsel Kwartengs den Weg, den der FCM wie viele Klubs auf dem erhofften Weg nach oben gehen muss und die gute Arbeit, die allen voran von Geschäftsführer Otmar Schork und Trainer Christian Titz in diesem Zusammenhang geleistet wird.
Denn sowohl mit dem im letzten Sommer vom VfR Aalen aus der Regionalliga gekommenen Elfadli als auch mit Kwarteng, der vor seiner Unterschrift im Januar 2022 sogar ein halbes Jahr lang vereinslos war, wurden fast aus dem Nichts bemerkenswerte Werte geschaffen, die sich entweder schon ausgezahlt haben oder in Zukunft auszahlen werden. Bitter ist allerdings, dass der verletzungsbedingt etwas aus dem Fokus geratene Andreas Müller nach drei Jahren ablösefrei zum SV Darmstadt 98 weitergezogen ist.