1. FC Köln: Wird Steffen Tigges noch zum Wechselkandidaten?
Mittelstürmer derzeit nur dritte Wahl
Nach der 1:2-Heimpleite im Eröffnungsspiel gegen den Hamburger SV steht der 1. FC Köln am Samstag bei seinem ersten Auswärtsauftritt bei der SV Elversberg bereits unter Druck. Aktuell genießen die junge Mannschaft und Trainer Gerhard Struber zwar vollen Rückhalt von Seiten der Fans, aber weitere Misserfolge gilt es dennoch zu vermeiden, wäre Unruhe in der Domstadt doch in diesem Fall nur eine Frage der Zeit.
Der über weite Strecken keineswegs enttäuschende Auftritt gegen den HSV dient im Vorfeld der Reise nach Elversberg als Mutmacher, freilich verbunden mit dem Wissen, dass die aus der vergangenen Saison bekannte und auch zum Zweitliga-Auftakt direkt wieder vorhandene Harmlosigkeit im letzten Drittel zwingend behoben werden muss.
Obwohl Linton Maina als Joker eines seiner seltenen Kopfballtore erzielt hat, dürften die in der Vorbereitung überzeugenden Tim Lemperle und Damion Downs erneut als Sturmduo den Zuschlag erhalten. Downs konnte zwar die eine oder andere technische Schwäche nicht verbergen, hat seinen Torriecher aber schon bewiesen und überzeugt wie der gegen den HSV vor allem vor der Pause auffällige Lemperle mit viel Engagement im Spiel gegen den Ball.
Dietz zieht an Tigges vorbei
Als erste Alternative zu den beiden jungen Stürmern hat sich Florian Dietz herauskristallisiert, der lange als Wechselkandidat galt, dann aber in der Vorbereitung überraschend seinen Vertrag verlängerte. Sargis Adamyan könnte wie Luca Waldschmidt auch als zweite Spitze spielen, aber beide sind im Moment die Optionen auf der Zehner-Position, für die in Elversberg zudem Mark Uth als Joker in den Kader rücken dürfte. Maina und Marvin Obuz wären grundsätzlich auch an der Seite eines Mittelstürmers vorstellbar, sind in vorderster Front aber nicht optimal aufgehoben.
Keine Rolle gegen den HSV spielten Youngster Jaka Cuber-Potocnik, der in der Regionalliga-Mannschaft weiter reifen soll, und weitaus überraschender Steffen Tigges. Der 26-Jährige schaffte es am vergangenen Freitag nicht einmal in den 20er-Kader und absolvierte stattdessen nach der Kadernominierung am Geißbockheim noch eine intensive, individuelle Einheit.
Aktuell scheint der vor zwei Jahren für 1,5 Millionen Euro eigentlich als Nachfolger von Anthony Modeste von Borussia Dortmund verpflichtete im Angriff nur noch dritte Wahl und durfte die Nichtnominierung gegen den HSV auch als Signal von Trainerseite wahrnehmen. Derzeit sieht Struber Tigges nicht nur hinter Downs und Lemperle, sondern auch hinter Dietz, der offenkundig bleiben soll. Nicht ausgeschlossen, dass stattdessen ein Abschied von Tigges auf die Agenda rückt, der schon seit längerem kein optimales Standing und trotz eines Vertrages bis 2026 momentan sicher nicht die beste Perspektive besitzt.