1. FC Köln: Tim Lemperle und Damion Downs als neue Torgaranten?
Sturmduo scheint sich gefunden zu haben
Ob es für den 1. FC Köln in eineinhalb Wochen zum Wiedersehen mit Davie Selke kommt, ist noch offen. Der nach seinem Vertragsende am 30. Juni und einer ausgebliebenen Einigung auf ein neues Arbeitspapier zum Hamburger SV gewechselte Angreifer macht zwar deutliche Fortschritte, doch ob es nach einem im FC-Trikot erlittenen Mittelfußbruch schon für das Eröffnungsspiel am nächsten Freitag im RheinEnergieStadion reicht, bleibt abzuwarten.
Das gilt auch dafür, für welchen Sturm sich der neue FC-Trainer Gerhard Struber entscheidet. Mit Tim Lemperle, Damion Downs, Steffen Tigges, Sargis Adamyan, Florian Dietz, Maximilian Schmid und Jaka Cuber Potocnik sind sieben Angreifer am Sonntag mit ins Trainingslager nach Bad Waltersdorf gereist, allerdings mit unterschiedlichen Chancen.
Während Schmid als Wechselkandidat gilt und Youngster Potocnik erst einmal in der U21 Spielpraxis sammeln dürfte, kämpft in erster Linie ein Quintett um die beiden Plätze im Kölner Angriff – mit einer recht klaren Tendenz.
Downs bislang nur Joker
Zwar konnten Tigges, Adamyan und Dietz, bei dem trotz oder vielleicht gerade wegen seiner am Wochenende verkündeten Vertragsverlängerung eine Ausleihe nicht vom Tisch scheint, in der Vorbereitung auch den einen oder anderen Pluspunkt sammeln. Doch die Nase vorne haben im Moment eher die Eigengewächse Downs und Lemperle, die am Freitag in einer vermeintlichen A-Elf gegen VV St. Truiden begannen und beim 3:0-Sieg gegen den belgischen Erstligisten jeweils einen Treffer erzielten. Und die beide auch beim weniger gelungenen 3:3 tags darauf gegen Vikoria Köln zusammen für die letzte halbe Stunde eingewechselt wurden.
Als auch im Spiel gegen den Ball fleißige Stürmer passen beide bestens ins Konzept von Coach Struber, bringen mit 1,87 Metern (Lemperle) und 1,92 Metern (Downs) zudem auch die in der 2. Bundesliga nötige Körperlichkeit mit.
Lemperle kennt die Liga nach sechs Toren und vier Vorlagen in 32 Spielen auf Leihbasis für die SpVgg Greuther Fürth aus der vergangenen Saison bestens und hat seine Qualitäten dort schon bewiesen, obwohl teilweise auch als linker Schienenspieler in defensiverer Rolle eingesetzt. Downs machte in der zurückliegenden Spielzeit bei zehn Einwechslungen mit zwei wichtigen Jokertoren bei Borussia Mönchengladbach (3:3) und gegen den 1. FC Union Berlin (3:2) auf sich aufmerksam, könnte nun den Schritt in die erste Elf vollziehen.
Sollten der 22-jährige Lemperle und der noch zwei Jahre jüngere Downs die Eindrücke aus der Vorbereitung bestätigen, könnte beim 1. FC Köln ein Angriffsduo heranwachsen, dem die Zukunft gehört – und die Transfersperre, die die Verpflichtung eines externen Selke-Nachfolgers in diesem Sommer verhindert, hätte auch eine gute Seite.