1. FC Köln: Es hakt im Zentrum
Geißböcke offensiv erneut uninspiriert
Mit dem sechsten 1:0-Sieg seit dem elften Spieltag hat der 1. FC Köln gegen die SV Elversberg seinen in der Woche zuvor beim Hamburger SV (0:1) verpatzten Rückrundenstart zumindest ergebnistechnisch korrigiert und seinen Anspruch, auf direktem Weg in die Bundesliga zurückzukehren, untermauert. Zur Wahrheit allerdings gehört auch, dass die Geißböcke ähnlich wie in Hamburg einen inspirationslosen Auftritt hinlegten und kaum gefährliche Situationen kreieren konnten, während auf der anderen Seite eine Portion Glück nötig war, um die Null zu halten.
Auf ähnliche Weise wurden zwar auch die 1:0-Siege vor Weihnachten bei Preußen Münster, bei Jahn Regensburg oder beim 1. FC Kaiserslautern eingefahren, aber dennoch ist Skepsis angebracht. Ohne Steigerung vor allem im Offensivspiel dürfte der Aufstieg kaum gelingen und alleine auf den gegen Elversberg nach seiner Verletzungspause immerhin wieder eingewechselten Tim Lemperle zu hoffen, erscheint nicht ohne Risiko.
Uth, Waldschmidt und Kainz – Die Zehner-Position bereitet Sorgen
Obwohl Damion Downs nicht wirklich glücklich und Linton Maina erst in der letzten halben Stunde zielstrebiger wurde, ist aktuell das größte Kölner Problem nicht in der Spitze zu suchen, weshalb auch Lemperle und die noch geplante Verpflichtung eines Stürmers nur bedingt Abhilfe schaffen würden. Vielmehr hakt es vor allem im zentralen Mittelfeld, wo Eric Martel als Abräumer zuverlässig funktioniert, aber sicherlich kein Kreativgeist ist. Dejan Ljubicic hat helle Momente wie beim Siegtor gegen Elversberg, nimmt das Spiel aber viel zu selten in die Hand, während der diesmal angeschlagen ausgefallene Denis Huseinbasic in den vergangenen Wochen zu fehleranfällig war.
Und noch etwas davor auf der Zehner-Position bietet der Kader schlichtweg keine ideale Option. Daran, dass Mark Uth noch einmal verlässlich zur Verfügung stehen wird, glauben nur noch die größten Optimisten. Luca Waldschmidt ist ähnlich wie Ljubicic für geniale Momente gut, taucht aber auch gerne große Teile des Spiels ab und ist sicherlich niemand, der das Kölner Spiel in der Restrückrunde strukturieren wird. Bleibt noch Florian Kainz, der abgesehen von einer kurzen Phase noch unter Trainer Steffen Baumgart am Ende der Saison 2022/23 zentral offensiv nie wirklich überzeugen konnte.
Gegen Elversberg war der Österreicher abermals bemüht, verschleppte aber viel zu oft das Tempo und versuchte die nötigen Risikobälle in die Spitze, die der Ex-Kapitän wie vor Lemperles Siegtreffer in Regensburg durchaus im Repertoire hat, gar nicht erst.
Bis zum 3. Februar ist noch Zeit
Sollte der FC wie erhofft aus dem bevorstehenden Verkauf von Jonas Urbig an den FC Bayern München tatsächlich ein Gesamtpaket nahe der zehn Millionen Euro erlösen, wären die Verantwortlichen um Geschäftsführer Christian Keller sicherlich gut damit beraten, es bis zum Transferschluss am 3. Februar nicht bei einer Sturmalternative zu belassen, sondern auch noch nach einer Kreativkraft Ausschau zu halten – wenngleich es sicherlich leichtere Aufgaben gibt, als Ende Januar einen Zehner zu finden, der auf Anhieb weiterhilft.
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