1. FC Kaiserslautern: Wackelt der Stuhl von Franco Foda schon? – Kritik am Trainer nimmt zu
Nach einem trotz nicht durchgängig überzeugender Leistungen gelungenen Start mit zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen beim SC Paderborn und gegen den FC Ingolstadt läuft es beim 1. FC Kaiserslautern aktuell nicht mehr rund. Der ersten Saisonniederlage bei der SpVgg Greuther Fürth (1:2) folgte zwar noch ein mühevolles 2:1 gegen Erzgebirge Aue, ehe am gestrigen Samstag mit dem in dieser Form kaum für möglich gehaltenen 0:4 beim VfR Aalen der vorläufige Tiefpunkt erreicht wurde.
Mehr noch als die Höhe der Niederlage und der völlig unnötige Aussetzer von Mohamadou Idrissou, dem nach seiner Tätlichkeit gegen Oliver Barth eine mehrwöchige Zwangspause droht, war das Auftreten des FCK erschreckend. Bei einigen Spielern war man zumindest nahe daran, den Begriff Leistungsverweigerung in den Mund zu nehmen. Exemplarisch für einen unterirdischen Auftritt vor allem in der zweiten Halbzeit war der Treffer zum 3:0, als Aalens Linksverteidiger Daniel Buballa den Ball von der Mittellinie aus gestartet ohne ernsthafte Gegenwehr und mit nur einem Doppelpass ins leere Tor schieben konnte.
Die Reaktion aus der Fankurve auf diese Nicht-Leistung ließ schon während des Spiels nicht lange auf sich warten. Aufgebrachte Anhänger aus der Pfalz forderten lautstark die Entlassung von Trainer Franco Foda, der diese Unmutsäußerungen auch gegen seine Person nach der Partie sogar nachvollziehen konnte und sich der Verantwortung nicht entziehen wollte.
Trotz dieser ehrbaren Einstellung wird die Luft für den 47 Jahre alten Fußball-Lehrer gleich zu Beginn seines zweiten Jahres immer dünner. So waren einige Entscheidungen Fodas, wie etwa den in den ersten beiden Spielen dreimal erfolgreichen Simon Zoller wie schon in Fürth zu Beginn nur auf die Bank zu setzen oder in Aalen völlig überraschend Konstantinos Fortounis aufzubieten, kaum zu verstehen. Zudem scheint das Verhältnis zwischen Foda und Teilen der Mannschaften gestört zu sein, wie aus einigen Aussagen von FCK-Profis nach dem Spiel in Aalen gegenüber den Anhang deutlich wird. Laut „Der Betze brennt“ beklagten sich namentlich nicht genannte Spieler darüber, dass Foda immer nur auf die gleichen Spieler setzen würde, was auch erahnen lässt, dass Foda es bislang nicht geschafft hat, ein echtes Team zu bilden.
Mit einer schnellen Reaktion der FCK-Führung ist trotz des bedenklichen Auftretens in Aalen nicht zu rechnen. Spätestens nach den nächsten drei Spielen gegen Energie Cottbus, beim SV Sandhausen und beim 1. FC Köln dürfte auf der Führungsebene aber ein Zwischenfazit gezogen werden. Ob dann die Person des Trainers im Mittelpunkt steht, werden die nächsten Partien zeigen. Dass für diese mit Idrissou der beste Angreifer erst einmal ausfällt, ist dabei wohl kein Vorteil.