1. FC Kaiserslautern: Tobias Sippel muss bei Nicht-Aufstieg gehen – Marius Müller schon jetzt die Nummer eins?
Schon im Sommer galt der Zweikampf um den Platz im Tor des 1. FC Kaiserslautern zwischen Tobias Sippel und Marius Müller als offen. Doch obwohl viele Experten schon damals im 21 Jahre alten Müller die Nummer eins der Zukunft sahen, entschied sich Trainer Kosta Runjaic letztlich für den fünf Jahre älteren Sippel, der auch nach seinem Platzverweis am 1. Spieltag gegen den TSV 1860 München und der anschließenden Sperre wieder zwischen die Pfosten zurückkehrte.
War man eigentlich davon ausgegangen, dass die Fronten damit und mit den ordentlichen bis guten Leistungen Sippels im Laufe des letzten Halbjahres auch für die verbleibenden 15 Saisonspiele abgesteckt sind, kommt nun eine Aussage von Sportdirektor Markus Schupp umso überraschender. So erklärte Schupp nach einem Gespräch mit Sippel gegenüber dem „Kicker“, dass der auslaufende Vertrag des Stammkeepers nur im Falle des Aufstiegs in die Bundesliga verlängert werden soll:
„Wir haben uns von Vereinsseite entschieden. Wenn wir nicht aufsteigen sollten, werden wir in der neuen Saison zu 99 Prozent auch im Tor verjüngen.“
Für Sippel, der mit 26 Jahren für einen Torhüter alles andere als alt ist, dürfte diese Aussage ein klares Zeichen und mehr oder weniger auch die Aufforderung sein, sich nach anderen Alternativen umzusehen. An Interessenten für das Lauterer Eigengewächs scheint es indes nicht zu mangeln, wurde der FCK-Schlussmann doch in den vergangenen Wochen unter anderem beim Hamburger SV, bei Benfica Lissabon und beim FC Arsenal gehandelt.
Torwartwechsel schon im Winter?
Richtig gespannt darf man nun darauf sein, wer zum Pflichtspielstart am 8. Februar bei Eintracht Braunschweig im Tor des FCK stehen wird. Sippel, bei dem ein gewisses Maß an Verunsicherung zumindest keine Überraschung wäre, oder aber Youngster Müller, dem von allen Seiten großes Talent bescheinigt wird, der aber nach einem Torwartwechsel ohne Not auch enormen Druck ausgesetzt wäre.
Unabhängig davon, wem Trainer Runjaic letztlich das Vertrauen schenkt, haben sich die Lauterer Verantwortlichen mit den öffentlichen Aussagen keinen Gefallen getan. Dass jede Aktion von Sippel oder Müller mit Argusaugen beobachtet werden wird, ist jedenfalls sicher. Diesen Druck hätte man beiden Schlussleuten bei aller Qualität durchaus ersparen können.