1. FC Kaiserslautern: Drei Punkte trotz der „schlechtesten Halbzeit der Saison“
Intensive Aufarbeitung vor dem Südwestderby gegen den KSC
Einen 3:2-Sieg bei Arminia Bielefeld und dadurch schon 23 Punkte nach den ersten 15 Spieltagen hätte man beim 1. FC Kaiserlautern im Vorfeld der gestrigen Partie wohl sofort unterschrieben. Und dennoch hielt sich nach dem Schlusspfiff auf der Alm im Lager der erfolgreichen Gäste die Freude in Grenzen.
Insbesondere Trainer Dirk Schuster war alles andere als einverstanden mit dem Auftritt seiner Schützlinge, die nach Gelb-Rot für Bielefelds Bryan Lasme kurz vor der Pause die gesamte zweite Hälfte in Überzahl agierten, mit einem Mann mehr aber nicht nur eine 2:0-Führung herausschossen, sondern diese zwischenzeitlich auch wieder verspielten, ehe Daniel Hanslik in der 88. Minute den 3:2-Siegtreffer markierte.
„Ich hatte eine richtige Krawatte, der Puls war hoch. Das war die schlechteste zweite Halbzeit der gesamten Saison“, machte Trainer Dirk Schuster seinem Ärger bei „Sky“ Luft: „Normal musst du das seriös zu Ende spielen. Aber das haben wir nicht gemacht. Wir haben den Gegner eingeladen, da war auch ein bisschen Arroganz dabei“, haderte Schuster mit der fahrlässigen Spielweise nach dem 2:0 und dürfte dabei nicht zuletzt an Boris Tomiaks leichtfertigen Ballverlust vor dem ersten Gegentor gedacht haben.
Schuster kündigt genaue Analyse an
Obwohl bereits am Dienstag das stets prestigeträchtige Südwestderby gegen den Karlsruher SC ansteht, kündigte Schuster zuvor noch eine Aufarbeitung der zweiten 45 Minuten von Bielefeld an: „Wir müssen die richtigen Lehren aus dieser zweiten Halbzeit ziehen. Wir müssen den Finger in die Wunde legen und genau analysieren, warum wir in der zweiten Halbzeit so unter Druck geraten sind.“
Gegen den KSC steht zwar Jean Zimmer nach abgesessener Gelbsperre wieder zur Verfügung, doch dafür muss Erik Durm, der in Bielefeld seine fünfte gelbe Karte kassierte, passen. Und ob der am Samstag kurzfristig angeschlagen ausgefallene Hendrick Zuck wieder auflaufen kann, ist offen.
Siegtorschütze Hanslik darf unterdessen auf mehr Einsatzzeit hoffen. Die wenigen lobenden Worte, die Trainer Schuster am Samstagabend verlor, waren auf den nach 66 Minuten eingewechselten Angreifer bezogen: „Daniel war auch schon ein Kandidat für die Startelf heute. Nach seiner Einwechslung hat er sauber gegen den Ball gearbeitet. Und der Fleißige wird im Endeffekt belohnt.“