1. FC Heidenheim: Zahlreiche Spieler auf dem Prüfstand
15 Verträge laufen am Saisonende aus
Zu einem ungewohnten Zeitpunkt, exakt zwei Wochen vor Heiligabend, beginnt für den 1. FC Heidenheim am heutigen Samstag die Vorbereitung auf die Rückrunde. Noch vor Weihnachten tritt die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt zu drei Testspielen beim FC Augsburg (16.12.), gegen Waldhof Mannheim (17.12.) und den FC Ingolstadt (21.12.) an.
Nach einer nochmaligen, am 23. Dezember beginnenden Pause über die Feiertage und den Jahreswechsel geht es für den FCH am 3. Januar wieder los und vom 12. bis 22. Januar ins Trainingslager im spanischen Algorfa.
Während die Testspiele nach der Weihnachtspause noch nicht bekannt sind, ist schon jetzt sicher, dass auf die Verantwortlichen um Vorstandsboss Holger Sanwald intensive Wochen zukommen. Denn nicht weniger als 15 Spielerverträge sind nur bis zum 30. Juni 2023 datiert, womit eine Reihe von Gesprächen auf der Agenda stehen dürften.
Ein Quartett mit guten Karten
Dass der FCH als aktueller Tabellendritter aussichtsreich im Aufstiegsrennen liegt, macht die Zukunftsplanung nicht leichter, könnte doch der eine oder andere junge Spieler bei einem Verbleib in Liga zwei eher eine Perspektive auf dem Schlossberg haben als in der Bundesliga. Und ein weiteres Jahr ohne echte Wettkampfpraxis können sich der immerhin drei Mal eingewechselte Elidon Qenaj sowie die nicht eingesetzten Mert Arslan und Paul Tschernuth kaum leisten.
Beim 20-jährigen Schlussmann Tschernuth dürfte die Zukunftsfrage indes auch davon abhängen, ob der FCH hinter dem bis 2025 gebundenen Stammkeeper Kevin Müller weiter einen erfahrenen Backup möchte. In letzterem Fall darf Vitus Eicher auf eine Verlängerung hoffen, wohingegen sich Tschernuth anders orientieren könnte.
Bei elf weiteren, überwiegend gestandenen Profis hängt eine Vertragsverlängerung sicherlich auch von den Leistungen in der Rückrunde ab. Die Außenverteidiger Marnon Busch und Jonas Föhrenbach, Sechser Jan Schöppner und auch Denis Thomalla, der zu alter Torgefährlichkeit zurückgefunden hat, haben freilich schon genügend Argumente in eigener Sache geliefert und dürften auf der Agenda der Heidenheimer Verantwortlichen weit oben stehen. Anders als Merveille Biankadi, der noch ohne Einsatz ist und den Verein schon im Winter verlassen könnte.
Einige Wackelkandidaten und Sonderfall Theuerkauf
Als Wackelkandidaten, die in den nächsten Wochen besonders auf dem Prüfstand stehen, sind Dzenis Burnic, Andreas Geipl, Marvin Rittmüller und Stefan Schimmer einzustufen. Alle vier spielten nur eine untergeordnete Rolle, wobei Schimmer aufgrund seiner beim spektakulären 5:4 im letzten Hinrundenspiel gegen Jahn Regensburg wieder nachgewiesenen Joker-Qualitäten die besten Chancen auf ein neues Arbeitspapier haben dürfte.
Beim vom VfL Wolfsburg nur ausgeliehenen Tim Siersleben bleibt abzuwarten, ob und wie die Niedersachsen mit dem 22-jährigen Innenverteidiger planen. Nachdem Siersleben im zweiten Teil der Hinserie zur Stammkraft avanciert ist, scheint eine feste Verpflichtung aber grundsätzlich denkbar.
Alles offen scheint derweil bei Norman Theuerkauf, der im Januar 36 Jahre alt wird und sich damit definitiv im Spätherbst seiner Karriere befindet. Sofern der Routinier die Schuhe noch nicht an den Nagel hängen will, ist ein neuer Einjahresvertrag aber nicht ausgeschlossen. Schließlich hat Theuerkauf gerade in den letzten Wochen der Hinrunde bewiesen, der Mannschaft nach wie vor helfen zu können.