1. FC Heidenheim: Interview mit Sebastian Griesbeck
"Ich würde es immer wieder so machen."
In Heidenheim nennen sie ihn „Maschine“: Sebastian Griesbeck ist der Dauerbrenner beim FCH, stand seit seinem Wechsel auf die Ostalb in 212 Pflichtspielen für Heidenheim auf dem Feld. Auch in der laufenden Saison geht er unbeirrt voran. Im Gespräch mit Liga-Zwei.de spricht der gebürtige Ulmer unter anderem über seinen Werdegang, das kommende Duell gegen Nürnberg und seinen Spitznamen.
Herr Griesbeck, eine Leistungsdelle wie in den letzten beiden Spielen kennt man kaum vom FCH. Was ist los?
Sebastian Griesbeck: „Die letzten zwei Spiele waren nicht so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Wir haben einiges vermissen lassen. Wir müssen uns steigern und wollen das auch gleich am Freitag tun.“
Was passt nicht mehr im Vergleich zu den ersten beiden Spielen?
Griesbeck: „Wir haben uns keine Chancen herausgespielt, hatten im Spiel immer wieder Phasen, in denen wir uns hinten haben reindrängen lassen und den Gegnern Chancen ermöglicht haben.“
Als nächstes wartet der 1. FC Nürnberg. Wo sehen Sie die Stärken des Absteigers?
Griesbeck: „Da kann ich noch nicht viel zu sagen, denn das ist ja Teil des Match-Plans, den wir verfolgen werden. Nürnberg hat aber eine sehr hohe individuelle Qualität, die wir im Zaum halten werden.“
Sie werden es unter anderem direkt mit Ihrem alten Kollegen Nikola Dovedan zu tun bekommen. Wie viel Respekt hat er noch vor Sebastian „Maschine“ Griesbeck?
Griesbeck: „Das weiß ich nicht, das müssen Sie ihn fragen. Es wird bestimmt ein interessantes Duell und ich werde alles dafür geben, dass er sich nicht entfalten kann.“
Gab es schon Austausch zwischen ihm und den alten Kollegen?
Griesbeck: „Nein, vor dem Spiel haben wir keinen Kontakt zu ihm, denn er ist unser kommender Gegner. Da wird nichts kommuniziert.“
Jedes Jahr erlebt der FCH Abgänge von Leistungsträgern wie Dovedan. Wieso entwickelt sich die Mannschaft trotzdem immer weiter?
Griesbeck: „Wir haben ein gutes Trainerteam, das immer weiter mit uns arbeitet und jeden Spieler immer besser macht. Unser Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald versucht auch immer wieder junge, hungrige Spieler dazu zu holen, die sich dann auch bei uns weiterentwickeln und uns weiterhelfen.“
Sie sind seit sechs Jahren beim FCH, haben sich vom SSV Ulm aus der Regionalliga mit Heidenheim hochgearbeitet. Was waren Ihre härtesten Lektionen auf diesem Weg?
Griesbeck: „Ich habe gleich sehr gut reingefunden, es wurde mir auch leicht gemacht, in Heidenheim Fuß zu fassen. Die Neuzugänge werden von uns immer sehr schnell integriert. Das ist sehr wichtig. Dann habe ich mich mit der Mannschaft zusammen gut entwickelt und es hat einfach Spaß gemacht.“
Um Sie herum spielen fast nur Jungs aus NLZs. Was haben Sie denen voraus?
Griesbeck: „Deutschland macht das sehr gut mit den NLZs, sie bringen immer wieder gute, junge Spieler hervor, die dort gute Trainingsbedingungen, gute Trainer haben. Aber auch ich kann durch meinen Weg von mir sagen, dass es mir viel gebracht hat.
Ich war sehr lange zu Hause in meinem gewohnten Umfeld, konnte mit meinen Kumpels bei meinem Heimatverein TV Wiblingen Fußball spielen. Das gibt es nicht mehr oft heutzutage, aber doch immer mal wieder. Ich bin jedenfalls froh, im Profi-Fußball gelandet zu sein. Ich würde es immer wieder so machen.“
Wie Ihr Spitzname „Maschine“ schon andeutet, sind Sie fast nie verletzt. Was ist Ihr Geheimnis?
Griesbeck: „Glück gehört dazu. Wir haben auch eine sehr gute medizinische Abteilung. Da kann man sich schon bei kleinen Wehwehchen behandeln lassen, sodass aus kleinen Sachen keine großen werden. Manchmal gehört aber auch Glück dazu im Fußball, dass auch nichts ohne Gegnereinwirkung passiert. Da bin ich bis jetzt immer verschont geblieben und ich hoffe, dass es weiter so bleibt.“
Ihre Freundin Kathrin Hendrich spielt beim FC Bayern auf derselben Position wie Sie. Was kann sie besser als Sie?
Griesbeck: „Sie ist eine Defensiv-Allrounderin, kann hinten fast alle Positionen spielen. Wir haben aber noch nie gegeneinander gespielt (lacht). Sie ist eine sehr schlaue Spielerin, die viele Situationen schon früh erkennt. Sie hat eine gute Physis, ist schnell, hat gute Technik und Passspiel. Sie ist sehr komplett.“
Wie profitieren Sie grundsätzlich voneinander als Fußballer?
Griesbeck: „Wir reden privat nicht ständig über Fußball, man muss auch abschalten können. So profitieren wir nicht anders voneinander als in jeder anderen Beziehung.“
Wie viel Punkte feiert die Griesbeck Familie am kommenden Wochenende?
Griesbeck: „Die Frauen-Bundesliga macht Pause, also spiele nur ich. Wir wollen das Spiel in Nürnberg natürlich gewinnen!“
Herr Griesbeck, vielen Dank für das Gespräch!
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