SC Freiburg: Interview mit Christian Günter

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Donnerstag, 26.11.2015 | 07:00

Haben viel Qualität im Kader“

Christian Günter (22) spielt seit neun Jahren beim Sportclub Freiburg und ist den Badenern auch nach dem Abstieg treu geblieben. Im Interview mit Liga-zwei.de spricht der Linksverteidiger über die aktuelle Situation beim Tabellenführer, Ex-Mitspieler Matthias Ginter und die Nationalmannschaft.

Christian Günter im Zweikampf mit Karlsruhes Barry

Verletzter Leistungsträger. SC-Linksverteidiger Christian Günter (r.) fehlt derzeit mit Muskelfaserriss. ©Imago

Liga-zwei.de: Herr Günter, Sie haben sich letzte Woche einen Muskelfaserriss zugezogen. Wie geht’s Ihnen, wann können Sie wieder spielen?

Christian Günter: „Es geht mir um einiges besser. Bei normalen Bewegungen spüre ich den Schmerz nicht mehr. Ich würde der Mannschaft gern noch dieses Jahr helfen, kann aber noch nicht sagen, wann ich wieder ins Training einsteige. Wir müssen abwarten, wie der Muskel bei 100%-iger Belastung wie Sprints oder Flanken reagiert.“

Liga-zwei.de: Ihr Vertreter Jonas Föhrenbach hat seine Sache gegen Paderborn sehr ordentlich gemacht. Müssen Sie um Ihren Stammplatz fürchten?

Günter: „Ich habe mich sehr für Jonas gefreut. In seinem ersten Zweitliga-Spiel auf dieser Position hat er das wirklich gut gemacht und der Mannschaft geholfen, drei wichtige Punkte zu holen. Wie es dann nach meiner Rückkehr aussieht, muss der Trainer entscheiden.“

Liga-zwei.de: Wie ordnen Sie den bisherigen Saisonverlauf ein, überrascht, dass es nach dem Abstieg so gut läuft?

Günter: „In den ersten Spielen hatten wir auch ein bisschen Glück, sind dann aber gut reingekommen und haben stark gespielt. Zwischendurch gab es schon einen kleinen Hänger, was aber auch völlig normal ist. Man kann keine ganze Saison auf höchstem Level spielen. Dass wir trotz der vielen Abgänge derzeit Erster sind, war so nicht abzusehen. Wir haben aber immer noch viel Qualität im Kader und wollen oben bleiben. Dazu müssen wir jede Woche viel investieren, mit ein paar Prozenten weniger haben auch wir in der Liga keine Chance.“

„Rio 2016 wäre ein Erlebnis“ 

Liga-zwei.de: Freitag geht’s nach Heidenheim. Wie schätzen Sie dort die Chancen ein?

Günter: „Heidenheim ist eine eklige Mannschaft – und das ist ausdrücklich als Kompliment gemeint – die gut verteidigt und wenig Gegentore fängt. Uns erwartet dort ein schweres Spiel, in dem wir die wenigen Chancen gut nutzen müssen. Auf der anderen Seite müssen wir auf die Heidenheimer Nadelstiche achten und bei ihren Standards wachsam bleiben.“

Liga-zwei.de: 2014 spielten Sie einmal für die A-Nationalmannschaft. Als 1993er-Jahrgang dürften Sie bei Olympia mitwirken. Ist Rio 2016 für Sie ein Thema?

Günter: „Das ist jetzt noch kein Thema, ich konzentriere mich voll auf die Aufgabe hier in Freiburg. Rio wäre sicher ein Erlebnis, das ich auch gerne mitnehmen würde. Das Ganze besprechen wir nach der Saison, damit will ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beschäftigen.“

„Nationalmannschaft weit weg“

Liga-zwei.de: Ihr ehemaliger Mitspieler Matthias Ginter startet beim BVB gerade richtig durch. Haben Sie ihm diese Leistungsexplosion zugetraut? Gibt’s noch Kontakt?

Günter: So eine Phase wie „Matze“ es vergangene Saison erlebt hat, macht jeder mal durch. Ich denke, er kam gestärkt aus dieser Situation heraus und hat nun das Glück, dass Herr Tuchel ihn als Außenverteidiger einsetzt. Wir in Freiburg wissen, dass ihm das liegt und er über hohe Qualität verfügt, was er nun Woche für Woche zeigt. Wenn’s zeitlich passt, schaut er bei uns vorbei. Gelegentlich tauschen wir zudem Nachrichten aus.“

Liga-zwei.de: Wie sieht Ihre eigene Karriereplanung aus – müssen Sie nicht eigentlich, um wieder in den Fokus Nationalmannschaft zu kommen, den SC verlassen?

Günter: „Die Nationalmannschaft ist weit weg. Natürlich wäre es irgendwann schön, wieder dabei zu sein, aber im Moment möchte ich nur mit Freiburg erfolgreich sein. Wir wollen so lange wie möglich vorne bleiben und was danach ist, weiß ich noch nicht. Grundsätzlich mache ich mir keinen Kopf über langfristige Karriereziele, sondern will mich einfach von Tag zu Tag verbessern.“

Liga-zwei.de: Wir danken Ihnen für das Gespräch & wünschen Ihnen eine rasche Genesung.

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