1. FC Union Berlin: Dirk Zingler will Sebastian Polter halten – Wohl maximal ein Neuzugang im Winter

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Donnerstag, 19.11.20 | 09:31

Nach den Abgängen von Baris Özbek (Kayserispor) und Martin Dausch (MSV Duisburg) hat der 1. FC Union Berlin am gestrigen Sonntag auch einen dritten mehr oder weniger ausgemusterten Spieler von der Gehaltsliste streichen können. Wie die Eisernen mitteilten, wechselt Adam Nemec zum New York City FC in die USA.

Während der Kader um drei Akteure reduziert wurde, dauert die Suche nach Verstärkungen nach wie vor an. Inzwischen ist fraglich, ob tatsächlich noch mehrere Neue zum Aufgebot von Trainer Norbert Düwel stoßen werden. Laut „Kicker“ ist eher nur noch mit einem neuen Linksverteidiger zu rechnen, wohingegen ein Neuzugang für das offensive Mittelfeld tendenziell bis Transferschluss am 2. Februar nicht mehr an Land gezogen werden kann. Dabei handelt es sich allerdings um eine bewusste Entscheidung gegen Aktionismus, wie Präsident Dirk Zingler betont: „Die Truppe entwickelt sich gerade. Wir hatten einen relativ starken Umbruch im Sommer. Diesen Prozess wollen wir nicht stören, in dem wir jetzt wieder neue Leute in den Kader bringen.“

Angebot für Sebastian Polter geplant

Volles Vertrauen bei Zingler genießt derweil Trainer Norbert Düwel, dessen anfängliches Auftreten der Präsident zwar in „Bild“ nun kritisiert, der aber die Kurve bekommen hat: „Natürlich war er zu forsch. Verständlich. Er kam her, wollte Dinge verändern. Der Schnitt im Sommer greift langsam. Die Mannschaft hat gelernt, sie vertraut den Entscheidungen des Trainers, seinen taktischen Maßnahmen.“

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Team der Eisernen ist der vom 1. FSV Mainz 05 ausgeliehene Sebastian Polter, der nicht nur wegen seiner sieben Saisontore bei Zingler hoch im Kurs steht: „Er verhält sich sensationell professionell. Allen gegenüber. Klar, wenn sich die Möglichkeit ergibt, werden wir alles dafür tun, so einen Spieler zu halten.“

Und Zingler glaubt durchaus an eine Chance, dass Polter auch im nächsten Jahr für Union auf Torejagd gehen wird: „Ich bin überzeugt, es ist kein finanzielles Thema, sondern ein sportliches. Wir werden Mainz ein wirtschaftliches Angebot unterbreiten, das wettbewerbsfähig sein wird.“

Ob Union Polter halten kann, wird wohl maßgeblich auch von dessen Rückrunde abhängen. Trifft der 23-Jährige weiter zuverlässig, wird man sich nicht nur in Mainz, sondern auch bei anderen Bundesliga-Klubs Gedanken um den Angreifer machen, dessen klares Ziel es ist, eines Tages auch im Oberhaus eine gute Rolle zu spielen.